Ölpest bedroht Naturreservat

Die Kollision des niederländischen Mehrzweckfrachters „Flinterstar“ (IMO 9243758) mit dem LNG-Tanker „Al Oraiq“ (IMO 9360790) am Dienstagmorgen acht Kilometer vor dem belgischen Hafen Zeebrugge (THB 7. Oktober 2015) könnte einen größeren Umweltschaden nach sich ziehen.

Während der LNG-Tanker durch den Zusammenprall mit dem auf Westkurs befindlichen niederländischen Frachter nur unwesentlich beschädigt wurde, lief die „Flinterstar“ sehr schnell voll und sank in Höhe einer Sandbank. Aus dem Wrack treten größere Mengen Schweröl und Diesel aus, die ein wertvolles Naturschutzgebiet in Belgien bedrohen. Die 130 Meter lange und 17 Meter breite „Flinterstar“ hat nach Berichten der belgischen Nachrichtenagentur Belga rund 125 Tonnen Diesel und 427 Tonnen Schweröl in ihren Bunkern. Um die Folgen des Anspülens der schädlichen Ölrückstände zu mildern, wurde noch am Dienstagabend gegen 22 Uhr bis in die frühen Morgenstunden mit einem Großaufgebot an Baggern und Raupen mit dem Bau eines Schutzdamms in Höhe des gerade für Vögel wertvollen Gebietes „Het Zwin“ begonnen.

Indes berichten belgische Medien auch, dass der mit rund 3000 Tonnen Stahl und weiteren 140 Tonnen Kranbauteilen beladene Frachter auseinanderbrechen könnte. Die Befürchtung leitet sich aus drei Gründen ab: Zum einen liegt der Frachter mit starker Schlagseite auf der Sandbank. Zum anderen beträgt der Tidenhub in dem Seegebiet nach Darstellung belgischer Medien rund acht Meter, wodurch die bereits durch den Aufprall schwer beschädigte Rumpfstruktur weiter geschwächt werden könnte. Schließlich ist derzeit noch nicht klar, wann und in welcher Form mit der risikoreichen Bergung des Frachters begonnen werden kann.

Die zwölfköpfige Besatzung der „Flinterstar“, darunter auch ein Lotse, konnte vollständig gerettet werden. Zum Kollisionszeitpunkt hielt sich ein Fischereifahrzeug in unmittelbarer Nähe auf, das sofort nach dem Notruf Kurs auf die Havaristen nahm. EHA

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