Norweger testen TKMS-Flugkörper

Mit IDAS können See-, Luft- und Landziele von getauchten U-Booten aus bekämpft werden (Animation: TKMS)
An die Einsatzfähigkeit von U-Booten werden durch die aktuellen Bedrohungslagen neue Anforderungen gestellt. Ein deutsches Rüstungskonsortium testete nun einen Flugkörper von einem norwegischen U-Boot aus.
IDAS – Interactive Defence an Attack System for Submarines – soll die Selbstverteidigungsfähigkeiten getauchter U-Boote gegen See-, Luft- und Landziele verbessern. Entwickelt wurde das System von Diehl BGT Defence aus Überlingen zusammen mit ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und der norwegischen Firma Kongsberg.
Erstmals wurde nun ein IDAS-Flugkörper von einem norwegischen U-Boot getestet, der „Uredd“. Ziel war es, einen Abschuss unter Realbedingungen zu untersuchen. Hierbei wurde das IDAS-System aus dem Torpedorohr der „Uredd“ abgefeuert, um nach einer anfänglichen Unterwasserphase Testziele an Land und aus See zu erreichen. Der Test war Teil der sogenannten industriefinanzierten Entwicklungsphase, die mit einem weiteren Abschusstest von einem norwegischen U-Boot im Frühjahr 2017 abgeschlossen werden soll.
IDAS ist ein glasfasergelenkter Leichtgewichts-Lenkflugkörper mit Feststoffantrieb und einer Reichweite von rund 20 Kilometern. Gesteuert wird die Lenkwaffe über einen Lichtwellenleiter. Der Zielsuche dient ein von dem Luft-Luft-Lenkflugkörper IRIS-T übernommener Infrarot-Bild-Suchkopf.
Unterdessen gab die türkische Marine bekannt, dass auch sie einen Lenkkörper von einem U-Boot aus getestet hat. Der ähnlich konfigurierte Torpedo vom Typ DM2A4 „Seehecht“ wurde von Atlas Elektronik aus Wedel (Holstein) entwickelt. Er kann sowohl von Überwasserschiffen als auch von U-Booten aus eingesetzt werden. Das NATO-Land Türkei testete diesen Torpedo an der unbemannten türkischen Fregatte „Zafer“ (ex „Thomas C. Hart“), die nach dem Treffer auseinanderbrach und im Zielgebiet im Mittelmeer versank. pk