NOK: Stundenlange Vollsperrung

Im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) nahe der Levensauer Hochbrücke haben sich am Wochenende zwei Havarien ereignet. In der Nacht zum Sonntag lief das Containerschiff „Bernhard Schepers“ im Nebel auf Grund und verursachte dadurch eine stundenlange Blockade des Kanals.

Der 1036-TEU-Frachter (IMO 9492505) war nach der Passage der Weiche Schwartenbek aus noch ungeklärter Ursache zu nah an die südliche Seite des Kanals geraten und hatte sich in die Böschung gebohrt, wie die Wasserschutzpolizei Kiel mitteilte. Erst mit Hilfe der aus Kiel angeforderten Schlepper „Stein“ und „Kiel“ gelang es der Besatzung, das Schiff wieder zurück ins Fahrwasser zu manövrieren. Die Mannschaft musste noch zusätzlich Ballastwasser umpumpen, um mit dem Vorschiff etwas mehr Auftrieb zu bekommen.

Die 152 Meter lange „Bernhard Schepers“ überstand die Havarie jedoch ohne größere Schäden, da das Schiff einen für die Eisfahrt verstärkten Bug hat. Verletzt wurde an Bord nach Auskunft der Polizei niemand. Nach einer Taucheruntersuchung im Kieler Ost ufer hafen erhielt das in Antigua & Barbuda registrierte Schiff am Sonntagvormittag von der Klassifikationsgesellschaft die Erlaubnis zur Weiterfahrt. Die Ursache des Unglücks wird noch untersucht. Zum Unglückszeitpunkt herrschte Nebel mit Sichtweiten von etwa 250 Meter.

Die Havarie und die gut dreistündige Vollsperrung des Kanals hatten erhebliche Auswirkungen auf den Schiffsverkehr. So mussten Schiffe am Sonntag zum Teil Wartezeiten von zwölf Stunden auf der Reede vor Holtenau und am Leuchtturm vor dem Einschleusen in Kauf nehmen. Bereits am Freitag war der 7969-tdw-Schwergutfrachter „BBC Bahrain“ (IMO 9578751) ebenfalls nahe der alten Levensauer Hochbrücke im dichten Nebel nach dem Ausfall der Rudermaschine in eine Notlage geraten. Kapitän, Lotse und Kanalsteurer gelang es aber, das Schiff noch kurz vor der Böschung mit dem Bugstrahlruder abzufangen und im Zickzackkurs durch den Nebel bis zum Nordhafen zu bringen. FB/fab