„MSC Zoe“ – eine Woche nach dem Box-Crash

Kisten-Chaos: Es geht voran, aber es kostet Zeit. Detailaufnahme von Bord der „MSC Zoe“, aufgenommen am 9. Januar 2019, Foto: Scheer
Etwas mehr als eine Woche sind seit dem in diesem Umfang bislang beispiellosen Ladungsverlust mit dem Großcontainerschiff „MSC Zoe“ ins Land gegangen.
Anlass genug für den THB-Fotografen Wolfhard Scheer, um bei gutem Fliegerwetter mit seinem Flugzeug über Bremerhaven aufzusteigen, den Unglücksfrachter „MSC Zoe“ (19.200 TEU) mehrmals zu überfliegen und dabei so etwas wie Bestandsaufnahme von oben vorzunehmen. Die am Mittwochvormittag erstellten und der THB-Redaktion in Hamburg zur Verfügung gestellten Fotos offenbaren jedenfalls das: Erstens, es gibt für die erfahrenen Umschlagspezialisten noch jede Menge zu tun, denn es gilt einmal mehr: Sicherheit geht vor Schnelligkeit. Zudem muss eine umfangreiche Dokumentation der jeweiligen Boxen vorgenommen werden, weil es die Versicherungen so verlangen. Und zweitens: Die bereits am Wochenende seitens der Bremerhavener Wasserschutzpolizei gemachten Andeutungen, wonach von „wochenlangen Umschlagoperationen“ die Rede sein dürfte, werden sich bestätigen. Zu diesem besonders heiklen Aspekt übrigens äußert sich die Reederei indes auch in ihrem jüngsten, am Mittwochnachmittag veröffentlichten Pressestatement jedenfalls mit keiner einzigen Silbe. Sehr wohl teilt sie freudig mit, dass die umfangreichen Reiniungsarbeiten gerade im Bereich der westfriesischen Inseln „einen deutlich erkennbaren Fortschritt“ machen. Allein auf den vier besonders betroffenen, zu Holland gehörenden Inseln wurden bislang über 1220 Tonnen Ladungsreste und Abfälle eingesammelt. Derweil analysieren internationale Experten-Teams im Hintergrund mit Nachdruck, wie es zu diesem in der jüngeren Schifffahrtsgeschichte einmaligen, massiven Containerverlust überhaupt kommen konnte. EHA