Marineoffiziere an Bord der „AIDAcara“

Mitten durch die Passagiere und Crewmitglieder der im Kieler Seehafen liegenden „AIDAcara“ bahnten sich zwei Marineoffiziere ihren Weg.

Sie gehören zur Organisation „Naval Cooperation and Guidance for Shipping“ (NCAGS), die Informationen sowohl für die militärische als auch für die zivile Schifffahrt zusammenführt. Ihr Auftrag: Die Schiffsführung der „AIDAcara“ über das Ostseemanöver Northern Coasts 2015 zu informieren und es auf Wunsch am Manöver teilnehmen zu lassen.

Freundlich wurden Fregattenkapitän d.R. Nikola Benac und Oberleutnant d.R. Heiko Jacobi von der Marineschifffahrtsleitung auf der Brücke der „AIDAcara“ von Kapitän Volker Baumgart und seiner Crew empfangen. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre, beide Seiten kamen sofort ins Gespräch und begegneten sich dabei auf Augenhöhe.

Das kommt nicht von ungefähr, denn Benac und Jacobi, ebenfalls erfahrene Kapitäne aus der Handelsschifffahrt, wissen, wie eine Schiffsführung anzusprechen ist. Im Laufe der Unterhaltung erläuterten die beiden Offiziere ihr Anliegen, nämlich der Einweisung der „AIDAcara“-Schiffsführung in die Lage des Ostseemanövers Nor thern Coasts 2015. Dazu gab Jacobi in einem „Life-Briefing“ grundlegende Informationen über das Manöver bekannt.

Voneinander profitieren

So erhielt die Führungscrew für sie wichtige Erkenntnisse, unter anderem in welchem Seegebiet die teilnehmenden Marineeinheiten üben, welche Übungen und Einschränkungen bei der Durchfahrt des Gebietes zu erwarten sind und mit welchen militärischen Einheiten zu rechnen ist. „Dieses ‚Life-Briefing‘ nutzen wir von NCAGS, um zivile Schiffe, wie Kreuzfahrer, Fähren oder Frachter, über unsere militärischen Vorhaben zu informieren. Darüber hinaus können wir in Absprache mit den Kapitänen unsere militärischen Einheiten so genau wie möglich über die im Manövergebiet verkehrenden zivilen Schiffe benachrichtigen. So profitieren beide Seiten voneinander“, so Benac.

Im Anschluss an die Manövereinweisung bot Jacobi dem Kapitän an, sich mit der „AIDAcara“ aktiv an dem Manöver zu beteiligen, indem wichtige Schiffsdaten in einem Meldebogen, einem Format Alfa, zusammengefasst werden. Nach dem Auslaufen wurde dieser Bogen an die NCAGS-Leitung in Kiel übermittelt. Das Format Alfa wiederum dient der Manöverleitung später als wichtige Informationsquelle, um sich mit den zivilen Schiffen im Manövergebiet abstimmen zu können.

Eine Win-Win-Situation

Aufgeschlossen und interessiert nahm der Kapitän der „AIDAcara“ die Informationen zur Kenntnis und erklärte sich umgehend bereit, dieses Verfahren zu unterstützen und sogar aktiv mit den in See stehenden Marineeinheiten per Funk zusammen zu arbeiten. Damit bot er den multinationalen Einheiten während des Manövers eine wertvolle Gelegenheit, sich im Umgang mit zivilen Schiffen zu schulen. „Die Tätigkeit von NCAGS und die Möglichkeit, so detailliert über ein Militärmanöver informiert zu werden, war mir im Vorfeld so nicht bewusst. Es ist gut, wenn man darauf vorbereitet wird und sogar noch einen Beitrag zur Übung leisten kann. Wir sehen das als Gewinn an, da man sich doch hin und wieder gegenseitig braucht“, betonte Kapitän Baumgart zum Ende des Besuchs.

Die abschließende Führung durch das Kreuzfahrtschiff mit seinen besonderen nautischen Eigenschaften konnten die Offiziere Benac und Jacobi dann auch als Informationsgewinn für NCAGS verbuchen. ME/FBi

3600 Soldaten aus 16 Nationen

Noch bis heute nehmen rund 3600 Soldaten aus 16 Nationen am Großmanöver Northern Coasts (NOCO) in der Ostsee teil. Kern der Übung, die am 12. September begonnen hat, ist nach Angaben der Marine die internationale Konfliktverhütung und Krisenbewältigung. Die verschiedenen Szenarien richten sich an den aktuellen Einsatzerfordernissen aus, darunter Terrorismusbekämpfung und militärische Evakuierungsoperationen.

Neben 37 Schiffen und Booten werden neun Luftfahrzeuge sowie verschiedene Kräfte an Land eingesetzt. Deutschland beteiligt sich mit knapp 1000 Soldaten aus fast allen Bereichen der Bundeswehr an der multinationalen Übung. Das Manöver findet seit 2007 jährlich in der Ostsee statt. In diesem Jahr ist Deutschland die gastgebende Nation. lno/FBi

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