Marinekräfte begleiten G20

Geschätzte Experten: Minentaucher mit Spezialgerät, Foto: Behling
Die Durchführung des G20-Gipfels in Hamburg vom 7. bis 8. Juli werden auch die Deutsche Marine sowie die US-Navy im Hintergrund begleiten.
Nach THB-Informationen könnten hier seitens der USA zwei Einheiten in Betracht kommen, die sich derzeit in europäischen Gewässern aufhalten.
Ähnlich wie beim G7-Gipfel im Mai in Taormina auf Sizilien ist dabei die Rede von einem US-Lenkwaffenzerstörer, der dank seiner Ausrüstung, unter anderem mit dem Spy1-Radar oder dem AEGIS-Waffenführungssystem, dazu befähigt ist, den Luftraum über Norddeutschland zu überwachen und im Fall einer Bedrohung mit abzusichern. In Taormina war es der im Juni 1997 in Dienst gestellte Zerstörer „Ross“ (DDG-71). Das Kriegsschiff der Arleigh-Burke-Klasse, von der bislang weit über 60 Einheiten gebaut wurden, verdrängt rund 8315 Tonnen, ist 154 Meter lang und 20 Meter breit, gut 31 Knoten schnell und hat eine Besatzung von rund 340 Mann. Die „Ross“ hat nach THB-Informationen gerade einen Besuch in Island beendet und hat bereits Kurs auf deutsche Hoheitsgewässer genommen, wie aus deutschen Marinekreisen zu vernehmen war.
Ebenfalls im Verfügungsraum präsent ist das Schwesterschiff „Laboon“ (DDG-51), das im März 1995 in Dienst gestellt wurde. Der Lenkwaffenzerstörer hat gerade den Hafen der niederländischen Hauptstadt Amsterdam besucht.
Die Deutsche Marine leistet im Hintergrund logistische Unterstützung beziehungsweise stellt Spezialisten für die Unterwasser-Gefahrenabwehr bereit. Dabei stehen auch zwei Unterwasserdrohnen des Typs „Remus“ zur Verfügung, die von der Minentaucher-Kompanie im Marinestützpunkt Eckernförde stammen. Die Drohnen stammen aus der Fertigung des norwegischen Unternehmens Kongsberg. Sie eignen sich ideal zum Aufspüren von möglichen Unterwassersprengkörpern oder zur Überprüfung verdächtiger Gegenstände im Hamburger Hafen. Dar über hinaus prüft das Bundesverteidigungsministerium auch die Entsendung von Hubschraubern des Typs „Sea King“, der vor allem für SAR-Aufgaben eingesetzt wird, sowie des „Sea Lynx“. Dieser wird auf verschiedenen Fregatten, aber auch Logistik-Schiffen im Bedarfsfall mitgeführt. Geprüft wird zudem die Bereitstellung des ebenfalls in Eckernförde stationierten Mehrzwecklandungsbootes (MZL) „Lachs“ (L 762) der Klasse 520. Von diesen Spezialbooten hatte die Bundesmarine (seit 1990 Deutsche Marine) einst 22 Einheiten im Bestand, die in der sogenannten Amphibischen Gruppe in Kiel-Holtenau zusammengefasst waren. Allesamt auf der (ehemaligen) Howaldt-Werft in Hamburg im Zeitraum 1964 bis 1966 gebaut, bildeten diese flachgehenden Fahrzeuge über Jahrzehnte das Herzstück der amphibischen Kompetenz der Marine. Im Zuge der Umstrukturierung der Bundeswehr im Allgemeinen und der Marine im Besonderen erfolgte seit den 1990er Jahren die schrittweise Außerdienststellung dieser bewährten Fahrzeuge, die sowohl Material als auch Personal transportieren können.
Indes gab die Hamburg Port Authority (HPA) bekannt, dass zwischen dem 7. Juli, 8 Uhr, und dem 8. Juli, 2 Uhr, im Bereich des Hauptfahrwassers der Norderelbe vor der Elbphilharmonie umfangreiche Sperrungen wirksam werden. EHA/FB