Marine-Einsatz gegen Schleuser

Die wirksame Bekämpfung der internationalen Schleuserbanden bildet den Kern der Stufe 2 des EU-Konzepts zur Begrenzung des Zustroms von Flüchtlingen über das Mittelmeer nach Europa.

Nach Angaben der Einsatzführung vom Mittwoch ist es den beteiligten Soldaten ab sofort erlaubt, außerhalb der libyschen Küstengewässer fahrende Schiffe von Menschenschmugglerbanden zu stoppen und zu durchsuchen. Mutmaßliche Kriminelle müssen dann mit einer Festnahme rechnen.

Die Bundeswehr beteiligt sich unter anderem mit zwei Marineschiffen an dem Einsatz – der Fregatte „Schleswig-Holstein“ sowie dem Tender „Werra“. Wann diese zum ersten Mal im Rahmen der zweiten Phase zum Einsatz kommen, sei noch unklar, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Bislang war der Militäreinsatz der EU auf das Sammeln von Informationen und die Rettung schiffbrüchiger Flüchtlinge begrenzt. Seit dem Start der Operation am 22. Juni wurden von den EU-Schiffen mehr als 3000 Flüchtlinge an Bord genommen. Deutsche Marinesoldaten retteten bereits mehr als 8000 Menschen aus Seenot – sie waren bereits Anfang Mai außerhalb der EU-Operation ins Mittelmeer gefahren.

Unterdessen sind am Mittwochmorgen in der griechischen Hafenstadt Piräus an Bord von Fähren rund 5000 Migranten von den Inseln der Ostägäis eingetroffen. Bereits am Vortag waren dort rund 7000 Flüchtlinge aus Lesbos und Chios angekommen, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete. EHA/dpa

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