„Mannloch“ als Koks-Versteck
Fünf Tage hatten die Fahnder von Zoll und Bundespolizei den Massengutfrachter „Budva“ (IMO 9693501) beobachtet und schließlich bei einer Kontrolle im Hamburger Hafen 500 Kilo Kokain an Bord des 180 Meter langen Schiffes entdeckt.
„Wir haben das Schiff von Montag bis Sonnabend lückenlos überwacht, das lief richtig gut“, sagte Frank Nielsen, der Sprecher des Zollfahndungsamtes Hamburg, dem THB. Nach unseren Informationen hatten die deutschen Behörden einen Tipp von US-Fahndern erhalten, die das Schmuggler-Netzwerk in Brasilien aufgetan hatten. Im Hafen von Santos war das Schiff gestartet und dann über Marokko nach Hamburg gekommen.
Bereits beim Eintritt in niederländisches Gewässer wurde das Schiff dank der internationalen Zusammenarbeit von niederländischen Polizeibooten in Empfang genommen und anschließend in die Zuständigkeit des Maritimem Sicherheitszentrums in Cuxhaven übergeben. Zöllner und Bundespolizisten sicherten das Schiff auf seiner weiteren Fahrt, auf Reede vor der Elbmündung und elbaufwärts mit mehreren Booten und von Land aus.
Hinter Mannlochklappen fanden die Beamten bei der Kontrolle die in wasserdichten Säcken verpackten Drogen. Zudem entdeckten die Ermittler weitere Säcke, Bojen und Leinen sowie einen GPS-Sender. „Offensichtlich war geplant, das Kokain mit dem Sender über Bord zu werfen, wo es dann von einem Komplizen mit einem Boot abgeholt werden sollte“, erklärte Nielsen das so genannte „Drop-Off-Verfahren“.
„Die hervorragende internationale Zusammenarbeit und ein großes Engagement zahlreicher Zolleinheiten und unterstützender Polizeikräfte führte zu einem großen Erfolg im Kampf gegen den Kokainschmuggel“, zeigte sich René Matschke, Leiter des Zollfandungsamts Hamburg, zufrieden. tja