„Lübeck“ von multinationaler Mission zurück

Nach zwei Monaten kehrte die „Lübeck“ nach Wilhelmshaven zurück, Foto: Bökhaus
Die Fregatte „Lübeck“ ist Mittwoch nach zwei Monaten Einsatz in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven zurückgekehrt – ohne das sonst übliche Empfangskomitee von Familie und Freunden. Auch das Marinemusikkorps Wilhelmshaven empfing die Besatzung wegen der Corona-Krise nicht.
Die F-214 war Teil des multinationalen Verbandes „Mission Foch“ um den französischen Flugzeugträger „Charles de Gaulle“. In Ostatlantik und Nordsee hatten die Fregatten, Zerstörer und Versorgungsschiffe geübt, im Verband zu agieren. Dabei habe man standardisierte Verfahren vertieft, teilte das Presse- und Informationszentrum der Marine mit. Der 30 Jahre alten „Lübeck“ war dabei eine besondere Rolle zugekommen: Den Trägerverband unterstützte die älteste noch aktive Fregatte Deutschlands durch ihre U-Boot-Jagd-Fähigkeiten. Auch über Wasser bot sie der „Charles de Gaulle“ Schutz, indem sie sich zwischen Flugzeugträger und einer simulierten Bedrohung positionierte oder beim Flugbetrieb den Bereich um das Flaggschiff freihielt. Sie kann mit ihren Flugabwehrraketen des Typs „Sea Sparrow“ sich und andere Schiffe gegen feindliche Flugzeuge und Raketen verteidigen. Mit ihren Seezielflugkörpern „Harpoon“ kann sie aber auch gegnerische Kriegsschiffe angreifen.
Durch die internationale Kooperation im multinationalen Trägerverband konnte die Zusammenarbeit der Seestreitkräfte verbessert werden. Damit haben die „Lübeck“ und der gesamte Verband zur Sicherheit der Seewege in nationalen und internationalen Gewässern von EU- und NATO-Mitgliedstaaten beigetragen, hieß es.
Das am 16. März 1990 in Dienst gestellte Kampfschiff lag ab Dienstagabend auf der Südreede, um Mittwochmorgen pünktlich um 10 Uhr die Molenköpfe zu passieren. Die Fregatte und ihre inzwischen außer Dienst gestellten sieben Schwesterschiffe haben sich nach 1990 bei Manövern, Embargokontrollen, Evakuierungen, Piratenjagd und Seenotrettungen bewährt. tja/DB