Lotspflicht im Fahrtgebiet Ostsee erweitern

Die Lotspflicht im verkehrsreichen Seegebiet Ostsee muss im Interesse einer verbesserten Sicherheit des Schiffsverkehrs ausgeweitet werden.

Dafür sprach sich jetzt Dr. Philipp Murmann, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Arbeitskreises Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (AK Küste), in Berlin aus. Das Gremium hatte zu einem Diskussionsabend in die Räumlichkeiten der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern in der Bundeshauptstadt eingeladen. Zum Gästekreis gehörten darüber hinaus Regionalvertreter aus dem Kreis des Deutschen Nautischen Vereins (DNV).

„Die Schiffssicherheit im Ostseeraum muss weiterhin höchste Priorität haben“, stellte Murmann klar. Dr. Jürgen Rohweder, Vorsitzender des Nautischen Vereins zu Kiel, zeigte sich besorgt über die zunehmenden Gefahren, die sich vor allem aus den stetig wachsenden Verkehrsströmen und den immer größer werdenden Schiffen auf der vergleichsweise kleinen Ostsee ergeben. „Die Risiken für Kollisionen und Havarien steigen“, so Rohweder. Er forderte daher dazu auf, sich für „die Einrichtung eines dauerhaften elektronischen Überwachungssystems – des Vessel Traffic Service“ stark zu machen. „Das würde die Sicherheit auf See deutlich erhöhen.“ Weil es derzeit mit Russland keine Übereinstimmung hinsichtlich einer verpflichtenden Annahme von Lotsen im Ostseeraum gebe, müsste zudem die freiwillige Lotsannahme gefördert werden, meinte der Schifffahrtsexperte. „Hier sollten wir über finanzielle Anreize nachdenken. Dies könnte über einen internationalen Ostsee-Anrainer-Fonds organisiert werden“, regte Rohweder an.

Kontrovers wurde das Thema „Nationale Küstenwache“ diskutiert. Während sich die Mitglieder der Nautischen Vereine für eine solche Institution einsetzten, sprachen sich Mitglieder des Arbeitskreises Küste für ein Konstrukt unter Einbeziehung des Havariekommandos in Cuxhaven aus.

Kapitän Jürgen Schlichting vom Nautischen Verein Lübeck und sein Kollege aus Stralsund, Kapitän Rudolf Kabiersch, forderten zudem die Ausweisung eines Verkehrstrennungsgebiets im Fehmarnbelt: „Hier kann man mit geringem Aufwand einen sehr großen Nutzen erzielen“. Wichtig seien ferner die Ausweisung von speziellen Tiefwasserbereichen sowie die konsequente Ahndung von Regelverstößen. „Hier erzielen die Engländer und Franzosen im Ärmel-Kanal gute Ergebnisse für die Schiffssicherheit.“ EHA

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