Küstenwache beschlagnahmt NGO-Schiff

Das Flüchtlingsrettungsschiff „Golfo Azzurro“ der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms ist nach Angaben der Helfer im Mittelmeer von der libyschen Küstenwache mehrere Stunden beschlagnahmt worden.

Der Vorfall habe sich am Dienstag in internationalen Gewässern ereignet, teilte die Organisation mit. „Sie drohten, auf uns zu schießen, sollten wir ihre Befehle nicht befolgen“, hieß es. Am Abend gab die Nichtregierungsorganisation (NGO) Entwarnung: Das Schiff sei wieder freigegeben worden, nachdem die Crew zwei Stunden lang massiv bedroht worden sei.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Proactiva Open Arms mitgeteilt, von der Küstenwache des nordafrikanischen Landes mit Warnschüssen bedrängt worden zu sein. Die NGO aus der etwa zehn Kilometer von Barcelona entfernten katalanischen Stadt Badalona ist nach eigenen Angaben seit gut 14 Monaten mit zwei Rettungsschiffen im zentralen Mittelmeer aktiv und hat seither mehr als 20.000 Menschen gerettet.

Am Wochenende hatten die Hilfsorganisationen Sea Eye, Ärzte ohne Grenzen und Save the Children angekündigt, sich vorläufig von Rettungseinsätzen zurückzuziehen (thb.info 14. August 2017). Als Gründe nannten sie Drohungen sowie Ankündigungen aus Libyen, die eigene Such- und Rettungszone auf internationale Gewässer auszuweiten.

Die EU-Kommission erwägt eine Ausweitung ihrer Operation Triton. Bei Bedarf könne der Einsatzplan durch die europäische Grenz- und Küstenwache angepasst werden, sagte eine Sprecherin (thb.info 15. August 2017). Die Behörden in Italien müssten aber eine entsprechende Anfrage stellen. dpa/fab

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