Japanische Marine zu Besuch in der Ostsee

Marine-Einheiten aus Asien zeigen sich inzwischen zwar etwas regelmäßiger auch in nördlichen Gewässern. Doch weiterhin sind Flottenbesuche aus Fernost noch etwas Besonderes.

Jüngstes Beispiel: ein Schulverband der japanischen Marine, oder wie sie offiziell heißt: „Japan Maritime Self-Defense Force“. Am vergangenen Freitag passierte das Schulgeschwader mit dem Flagg- und Führungsschiff „Kashima“ (TV -3508) sowie den beiden Einheiten „Asagiri“ (DD-151) und „Setoyuki“ (TV-3518) den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) mit Ziel Litauen.

Während es sich bei der 1993 von Hitachi Zosen Corporation gebauten und in Dienst gestellten „Kashima“ um ein klassisches Schulschiff mit einer Gesamtlänge von 143 Metern, einer Breite von 18 Metern sowie einer Verdrängung von 4050 BRZ handelt, sind die beiden Begleit-Einheiten Zerstörer. Die „Se to yu ki“ war vor ihrem Umbau zu einem Schulschiff jedoch als Zerstörer der „Hatsuyuki“-Klasse in Dienst gestellt worden. An Bord der Marineschiffe waren rund 600 Soldaten eingeschifft.

Der Flottenverband befindet sich auf einer Weltreise. Die Passage des NOK gehört zweifelsohne zu den Höhepunkten dieser Reise, die im Land der aufgehenden Sonne begann. Die drei Schiffe hatten zuvor am 30. Juni bereits den Panamakanal passiert. Im September steht dann im Zuge der Rückreise der Suezkanal auf dem Programm, womit die Soldaten dann die drei wichtigsten, künstlichen Wasserstraßen der Welt durchfahren hätten.

In der Ostsee werden die drei Schiffe bis Donnerstag in der litauischen Hafenstadt Klaipeda verweilen. Von dort aus nimmt das Flaggschiff „Kashima“ über den Ärmelkanal dann Kurs auf das flämische Antwerpen. Die beiden Zerstörer jedoch werden mit zusammen 440 Besatzungsmitgliedern die Hanse Sail in Rostock besuchen, die am 11. August beginnt.

Die „Kashima“ ist mit Nord- und Ostseewasser bereits bestens vertraut. Sie hatte am 12. August 2013 in Begleitung von zwei Zerstörern mit zusammen 750 Mann an Bord, darunter 180 Kadetten, den Marinestützpunkt Kiel angesteuert. Darüber hin aus besuchte das Verbandstrio damals die finnische Hauptstadt Helsinki sowie St. Petersburg und das polnische Gdynia.

Zu den „Marine“-bezogenen Höhepunkten in Deutschland zählten damals eine Kranzniederlegung am Marine-Ehrenmal in Laboe sowie der Besuch der Marineschule in Flensburg-Mürwik. Hier wird der Offiziersnachwuchs der Deutschen Marine seit 1910 ausgebildet.

Wie auch in diesem Jahr passierte der damalige Verband auf seiner Rückreise in die Heimat den Suezkanal.

Im Herbst 2015 hatte ein chinesischer Marineverband die Ostsee besucht, und in diesem Juni hatte erstmals eine chinesische Fregatte an der Kieler Woche als Gasteinheit teilgenommen.

Die japanische Marine ist im Vergleich zu den deutschen Seestreitkräften sehr groß. Sie zählt 154 Flaggenstöcke. Zur Flotte gehören mehrere Flugzeug- und Hubschrauberträger, über 40 Zerstörer und 19 U-Boote sowie zahlreiche kleinere Spezialschiffe und -boote. EHA/FB

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