„Helgoland“ prallt gegen Kaimauer

Die „Verena“ kam der Fähre „Helgoland“ zur Hilfe, Foto: DGzRS – Die Seenotretter
Beim Drehmanöver fällt ein Ruder aus. Die „Helgoland“ wird durch den scharfen Wind an eine Kaimauer gedrückt. Die Passagiere und Besatzungsmitglieder haben Glück.
Beim Einlaufen in den Hafen von Helgoland ist Deutschlands erste neue LNG-Fähre „Helgoland“ gegen eine Kaimauer geprallt. Das am 11. Dezember 2015 getaufte Passagier- und Versorgungsschiff stieß beim Anlegemanöver im Südhafen der Nordseeinsel am Sonntag dagegen, berichteten jetzt Polizei und Feuerwehr. Die 74 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder blieben unverletzt.
Die „Helgoland“ verkehrt regelmäßig zwischen Cuxhaven und Deutschlands einziger Hochseeinsel. Auf der Strecke ist nach Angaben der Reederei Cassen Eils seit Montag die „Funny Girl“ im Einsatz.
Während des Drehmanövers der „Helgoland“ war das Bugstrahlruder ausgefallen, berichtete die Wasserschutzpolizei. Der Wind erfasste das 83 Meter lange Schiff und drückte es zur gegenüberliegenden Pier. „Die Besatzung hatte die Leinen schon an Land gegeben, aber augenscheinlich gab es Probleme, das Schiff gegen den kräftigen Südostwind an die Kaje zu bringen“, sagte Jörg Rabe, Vormann des auf Helgoland stationierten Seenotrettungskreuzers „Hermann Marwede“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Das Tochterboot „Verena“ der „Hermann Marwede“ war zu Hilfe gekommen.
Die Seenotretter hatten noch versucht, den Zusammenstoß zu verhindern. Die „Helgoland“ wurde durch den Wind mit dem Heck gegen eine Kaimauer gedrückt. „Anschließend konnte das Fahrgastschiff sicher an der Ostkaje festmachen, so dass ein Aussteigen der Passagiere auf die Pier möglich war“, so die Polizei.
Nach Angaben des zuständigen Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg waren rund 30 Kräfte der freiwilligen Feuerwehr der Nordseeinsel im Einsatz. Die „Helgoland“ fuhr am Sonntag zurück nach Cuxhaven. Die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen. lno/fab