Fregatte „Köln“ Fall für den Hochofen

Sie gelten als Arbeitspferde der Deutschen Marine: die Fregatten der Klasse 122, die legendäre „Bremen“-Klasse.

Nach mehr als drei Jahrzehnten im Einsatz werden diese Schiffe der Reihe nach außer Dienst gestellt – so auch die Fregatte „Köln“ (F 211), die bereits 2012 aus der aktiven Flotte genommen wurde. Jetzt wird die bei Blohm + Voss unter der Baunummer 1024 entstandene und am 19. Oktober 1984 im Marinestützpunkt Wilhelmshaven in Dienst gestellte „Köln“ von der bundeseigenen Verwertungsgesellschaft VEBEG zum Kauf angeboten. Am heutigen Donnerstag endet die Bieterfrist für das Schiff. Es konnte ein einziges Mal von potenziellen Kaufinteressen am 29. September im Marinearsenal Wilhelmshaven begutachtet werden. Dabei ist die weitere Bestimmung klar vorgezeichnet: „Die Fregatte ist nach Weisung und unter Aufsicht der Bundeswehr in einem Mitgliedsstaat der EU oder in der Türkei vollständig zu demilitarisieren und zu verschrotten.“

Für die Einheiten der Klasse 122 wurde die ehemalige Bremer Vulkan-Werft als Generalunternehmer bestimmt, der seinerseits die Bauabläufe auf den verschiedenen Werften koordinierte. Die Schiffe entstanden außer beim Bremer Vulkan (2) auf der AG Weser, Bremen (1), bei Blohm + Voss (2), bei HDW, Kiel (1) sowie den Nordseewerken in Emden (2). Sechs Einheiten waren zunächst geplant, zwei weitere folgten später. Die Schiffe entstanden in Modulbauweise im Schutz von Hallen und wurden dann auf der Helling zusammengeschweißt – eine im deutschen Marineschiffbau dieser Größenordnung neue Vorgehensweise. Die Fregatten sollten zunächst Traditionsnamen aus der Ahnen folge der deutschen Marinen erhalten. Das traf so zu für Emden, Karlsruhe, Bremen, Lübeck, Augsburg und Köln. Bei den Namen für die „Niedersachsen“ (F 208, Indienststellung 1982)) sowie für die „Rheinland-Pfalz“ (F 209, Indienststellung 1983) wurde von dieser Linie allerdings abgewichen. In der deutschen Marinegeschichte wurde der Name „Köln“ fünfmal vergeben. Mit dem Verschrotten der aktuellen „Köln“ endet diese Tradition. EHA

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