„Flinterstar“ verliert große Mengen Öl
Der am frühen Dienstagmorgen nach einer Havarie mit einem unter Marshall-Islands-Flagge fahrenden LNG-Tanker vor Zeebrugge gesunkene niederländische Mehrzweckfrachter „Flinterstar“ verliert größere Mengen Schwer- und Dieselöl.
Mit einem Großaufgebot an Spezialfahrzeugen, vor allem zur Ölaufnahme, sind Belgier und Niederländer gemeinsam darum bemüht, einen größeren Umweltschaden abzuwenden. Belgischen Quellen zufolge befanden sich an Bord des Frachters der niederländischen Reederei Flinter aus Barendrecht zum Havariezeitpunkt rund 427 Tonnen Schweröl sowie weitere 125 Tonnen Diesel. Die Brennstoffmengen traten schon recht schnell aus dem Havaristen aus, dessen vollständiger Untergang nur dadurch verhindert wurde, dass der 130 Meter lange und 17 Meter breite Carrier auf einer Sandbank liegt. Durch den Aufprall der rund 315 Meter langen, mit Kurs auf Zeebrugge fahrenden „Al Oraiq“ wurde in den Stahlrumpf des Mehrzweckfrachters ein rund sieben Meter langes Loch gerissen. Dadurch bahnen sich die Kraftstoffmengen ihren Weg an die Wasseroberfläche. Auf belgischer Seite wurde noch am Dienstagabend eine Art Sandschutzwall an der Küs tenlinie aufgeschüttet, der sowohl das wertvolle Naturschutzgebiet „Het Zwin“ als auch die beliebten Strände von Blankenberge, De Haan, Knokke und Zeebrugge vor dem giftigen Schweröl schützen soll. Helfer fanden bisher etwa 40 ölverschmierte Seevögel.
Noch am Donnerstag wurden die niederländischen Spezialfirmen Koninklijke Westminster Boskalis und Smits mit der Beseitigung des in den Treibstoffbunkern befindlichen Schwer- und Dieselöls betraut. Auch die niederländische Küstenwache hat ihr Ölbekämpfungsfahrzeug „Arca“ an die Unfallstelle beordert. Die Fachbehörden aus Belgien und den Niederlanden kamen überein, dass mit Vorrang die Treibstoffvorräte aufgenommen werden müssen, bevor die Beseitigung des Schiffswracks in Angriff genommen werden kann. Diese Arbeiten werden schon jetzt als sehr schwierig eingestuft. Ein Auseinanderbrechen des Rumpfes wird von den Experten ebenfalls nicht ausgeschlossen. EHA