„Flinterstar“ gilt als Totalverlust
Der in der vergangenen Woche nach einer Kollision mit dem LNG-Tanker „Al Oraiq“ acht Kilometer vor Zeebrugge gesunkene niederländische Frachter „Flinterstar“ ist seitens des Reeders Flinter am Wochenende zum „total loss“ erklärt worden.
Das Bekanntwerden dieser Entscheidung hat in Belgien für große Verärgerung gesorgt, und zwar sowohl auf Regierungsebene als auch bei der Bevölkerung.
In den sozialen Netzwerken gingen nicht nur vernichtende Kommentare zum Verhalten der Reederei aus dem niederländischen Barendrecht ein, sondern auch Aufforderungen an den belgischen Staat, die Kosten für die Wrackbeseitigung und Abwendung eines Umweltschadens gegenüber der Reederei um jeden Preis durchzusetzen. Das 1989 gegründete, inhabergeführte Unternehmen hat über den Vorfall auf seiner Internet-Seite bislang nur eine dürre Meldung platziert und dabei auch erklärt, dass keine „Notfallsituation“ entstanden sei. Tatsache aber ist, dass das Schiff schon kurz nach der Havarie Öl verlor, und zwar Teile der rund 427 Tonnen Schweröl sowie der 125 Tonnen Diesel. Seit Freitag vergangener Woche werden die in den Bunkern verbliebenen Mengen durch niederländische Bergungsspezialisten abgepumpt. Am Montag war noch von rund 240 Tonnen Schweröl die Rede. Aufgrund seiner Beschaffenheit gestalten sich diese Arbeiten nicht einfach. Die belgische Luftwaffe überwacht das betroffene Seegebiet fortwährend aus der Luft und setzt dafür unbemannte Drohnen ein, die mit hochauflösenden Kameras ausgerüstet, ein Lagebild in Echtzeit übertragen.
Der Staatssekretär im belgischen Ministerium für Soziale Aufgaben und Volksgesundheit, zugleich verantwortlich für Nordsee-Themen, Bart Tommelein, erklärte indes in belgischen Medien, dass er fest entschlossen sei, die niederländische Reederei bei der Begleichung der Gesamtkosten nicht aus der Pflicht zu entlassen. EHA