Erinnerung an die Skagerrak-Schlacht

Mit einer Gedenkveranstaltung am Marine-Ehrenmal im schleswig-holsteinischen Laboe wollen Deutsche und Briten am heutigen Dienstag der getöteten Soldaten bei der größten Seeschlacht aller Zeiten vor 100 Jahren erinnern.

In dem „Skagerrak“ genannten Seegebiet in der Nordsee vor der Westküste Dänemarks verloren am 31. Mai 1916 fast 10.000 deutsche und britische Seeleute ihr Leben. Gegen 15.30 Uhr eröffnete der deutsche Kreuzer „Elbing“ das Feuer. An den erbitterten Gefechten waren Ende Mai 1916 rund 250 Schiffe beteiligt. Admiral Reinhard Scheer verfügte über 21 Großkampfschiffe, der britische Oberbefehlshaber Admiral Sir John Rushworth Jellicoe dagegen über 37 Schlachtschiffe und -kreuzer. Im Zuge des mehrstündigen Gefechts sanken mehr als zwei Dutzend Schiffe. Dabei fanden mehr als doppelt so viele britische wie deutsche Seeleute den Tod. Darunter auch der Dichter Johann Kinau aus Hamburg-Finkenwerder, besser bekannt als Gorch Fock.

Militärisch gesehen habe die mehr oder weniger durch Zufall zustande gekommene Schlacht keinen Gewinner gehabt, langfristig und strategisch dagegen schon, so der Marinehistoriker Jörn Leonhard. „Die von Deutschland erlittenen Verluste waren sehr viel schwieriger zu kompensieren als die Verluste Großbritanniens.“ Nach 1916 habe Deutschland auch deshalb umso stärker auf den U-Boot-Krieg gesetzt. Für Leonhard sind die Folgen der Skagerrak-Schlacht bis heute spürbar. Die deutsche Flotte sei letztlich an ihrer schlechten Menschenführung zerbrochen. „Mit der Führungsphilosophie der ,inneren Führung‘ hat die Bundeswehr und damit auch die Deutsche Marine die Erfahrungen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs nachhaltig beherzigt“, ergänzt Historiker Jann Witt vom Deutschen Marinebund. lno/FBi

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