DGzRS: Neues Rettungsboot

Eny Dreblow (8) tauft das neue Seenotrettungsboot der DGzRS-Station Ueckermünde auf „Eva Ahrens-Thies“, Foto: DGzRS
„Eva Ahrens-Thies“ heißt das jetzt getaufte neueste Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), das an der Station in Ueckermünde einsatzbereit ist.
Die freiwilligen Seenotretter am Stettiner Haff verfügen jetzt über eine speziell für ein derartiges Revier entwickelte neue Rettungseinheit, die auf der finnischen Spezialwerft Arctic Airboats in enger Zusammenarbeit mit den Seenotrettern entwickelt wurde. Sie ist rund neun Meter lang, hat 88 Zentimeter Tiefgang und ist bis zu 38 Knoten schnell. Das Vollkunststoffboot besteht aus sehr robustem Polyethylen, ist äußerst wartungsarm und verfügt über zwei 200-PS-Außenbordmotoren.
Mit den Worten „Ich taufe Dich auf den Namen ‚Eva Ahrens-Thies‘ und wünsche Dir und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr“, taufte Eny Dreblow das neue Seenotrettungsboot. Die Achtjährige ist die Enkelin von Manfred Fastnacht, dem Vormann der Station Ueckermünde. Ihr Vater Denny Fastnacht ist ebenfalls Seenotretter.
Namensgeberin Eva Ahrens-Thies, eine begeisterte Seglerin, Juristin und Richterin aus Oldenburg, hatte die Seenotretter in ihrem Nachlass großzügig bedacht und ermöglichte so den Bau des neuen Seenotrettungsbootes. „Dafür sind wir außerordentlich dankbar, denn dies versetzt uns in die Lage, unsere Freiwilligen mit einem modernen Neubau auszurüsten und ihnen damit bestmögliche Aussicht auf Erfolg ihrer mitunter auch gefahrvollen Einsätze zu geben“, sagte Gerhard Harder, ehrenamtlicher Vorsitzender der DGzRS, während der Taufe. Die Gesellschaft hatte die Station Ueckermünde 1992 eingerichtet. 15 freiwillige Seenotretter engagieren sich ehrenamtlich auf der östlichsten deutschen Seenotretter-Station.
Ganz am westlichsten Ende des Einsatzgebietes waren die Retter der DGzRS vor Norderney jetzt gleich zweimal im Einsatz gewesen. Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ stieß nachts auf eine in Not geratene zehn Meter lange Segelyacht vor der Nordküste der Insel, die dort strandete. Bereits zuvor war die „Eugen“ zwei Seekajakfahrern zwischen Juist und Norderney zu Hilfe gekommen, die im Busetief in große Gefahr geraten waren. Der Kapitän der „Frisia IV“ hatte die Wassersportler nach deren Notruf bemerkt und die Seenotretter gelotst. Eine Frau war stark seekrank geworden. „Es hat nicht viel gefehlt, und die Situation wäre lebensgefährlich für die Frau geworden“, berichtet Vormann Gerd Schwips. tja