Deutsche Marine braucht Verstärkung
Deutsche Marine könnte relativ kurzfristig fünf neue Korvetten bekommen.
So legt es zumindest ein Vorstoß von Abgeordneten des Bundestags nahe. „Wir begrü ßen dieses Vorhaben. Es darf jedoch nicht zulasten anderer Projekte gehen“, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums. Zuvor hatte auch die Marine bereits mehrfach auf Engpässe bei den größeren Einheiten hingewiesen.
Die gegenwärtige Lage führte dazu, dass die nieder län di sche Marine in der Ägäis seit September eine Fregatte als Flaggschiff für den deutschen Flottillenadmiral Kay-Achim Schönbach stellt. Nach dem Abzug der Fregatte „Karlsruhe“ hat im September die Fregatte „De Ruyter“ die Rolle als NATO-Flaggschiff abgelöst. Ähnlich sieht die Lage vor Somalia aus: Im Rahmen der EU-Operation löste im August die niederländische Fregatte „Tromp“ die deutsche Fregatte „Bayern“ ab. Seitdem ist kein deutsches Kriegsschiff an der Somalia-Mission beteiligt, und auch für 2017 hat die Marine noch kein Schiff dafür.“
Der Engpass zeichnete sich bereits im vergangenen Jahr ab. 15 Fregatten hatte die Marine bis 2013. Eigentlich sollten sechs der acht Fre gatten der Klasse 122 ab 2015 durch vier der Klasse 125 ersetzt werden. Doch das Neubauprojekt hängt zwei Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Die Folge: Mit der Fregatte „Karlsruhe“ wird Ende des Jahres bereits die sechste Fregatte der Klasse 122 stillgelegt. Die Indienststellung der ersten Fregatte der Klasse 125 ist erst für Ende Mai vorgesehen. Operativ einsetzbar wird dieses Schiff aber erst Anfang 2018 sein.
Im kommenden Jahr wird Vizeadmiral Andreas Krause als Inspekteur der Marine deshalb nur noch neun Fregatten für die Flotte zur Verfü gung haben. FB/EHA