„Deutsch muss auch künftig die Reviersprache bleiben“

Der Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere (VDKS) plädiert für die Beibehaltung des Deutschen als Reviersprache.

Das ist ein Ergebnis der jüngsten Vorstandssitzung. Der Punkt wurde in die Tagesordnung durch einen Antrag der korporativen Mitglieder, das heißt der angeschlossenen Lotsenvereinigungen – Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg, Bundeslotsenkammer und Bundesverband der See- und Hafenlotsen – aufgenommen.

In der Schifffahrt gibt es den immer stärker artikulierten Wunsch, künftig nur noch Englisch zuzulassen. Begründet wird dies vor allem damit, dass auf diese Weise ein wichtiger Beitrag zu einer verbesserten Schiffssicherheit geleistet werde. Doch dieser Bewertung schlossen sich nicht alle an, wie der Verlauf der Vorstandssitzung zeigte. So teilt der VDKS die Sorge der Lotsen, „dass bei Einführung der Reviersprache Englisch zum gegenwärtigen Zeitpunkt die Schiffssicherheit nicht erhöht, sondern eher gefährdet sein wird“. Viele der Verkehrsteilnehmer seien „nicht in der Lage, die Kommunikation im Revier auf Englisch durchzuführen beziehungsweise zu verstehen“. Pro ble me würden sich zum Beispiel für einen sehr großen Anteil der 11.000 Binnenschiffe ergeben, die den Hamburger Hafen jährlich anlaufen. Doch auch andere am Schiffsverkehr Beteiligte, wie zum Beispiel Schiffsführer von Schleppern, Fähren oder Barkassen, könnten sehr schnell an die Grenzen ihrer fremdsprachlichen Kompetenzen stoßen. Durch die in den zurückliegenden Jahren stark gestiegenen Schiffsgrößen in der Seeschifffahrt sei aber gerade die Rücksichtnahme dieser Hafen- und Binnenschiffsverkehre für die Sicherheit der Seeschiffe von immer größerer Bedeutung. Eine effektive und klare Kommunikation müsse auch in kritischen Situationen und bei Notfällen eindeutig, kurz und verständlich sein.

Der VDKS-Vorstand kommt daher nach der Sitzung zu der Bewertung, dass „die Vor aussetzungen für die Änderung der Reviersprache zurzeit nicht gegeben sind“. Bei der Ausbildung in der europäischen Binnenschifffahrt und bei den Hamburger Hafenpatenten würden die notwendigen Englischkenntnisse „nicht oder nur unzureichend vermittelt“. Die Erklärung: In den entsprechenden Ausbildungsvorschriften ist die Vermittlung von englischen Fachsprachkenntnissen für den Binnenschiffsbereich nicht vorgeschrieben. EHA

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