Bundespräsident überrascht Seenotretter

Joachim Gauck mit der Freiwilligen-Besatzung der „Barsch“ um Vormann Karl-Heinz Priebe (M.) (Foto: DGzRS)
Einen privaten Aufenthalt an der Ostseeküste hat Bundespräsident Joachim Gauck genutzt, um „seine“ Seenotretter der Station Wustrow zu besuchen.
Der Schirmherr der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) informierte sich am vergangenen Sonntag über die jüngsten Einsätze der Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes „Barsch“.
Leger und maritim gekleidet stieg der Bundespräsident vor dem historischen Rettungsschuppen der DGzRS an der Strandstraße in der Nähe der Seebrücke vom Fahrrad. „Er ist direkt auf mich zugekommen, und wir haben sofort über die Arbeit unserer Besatzung gesprochen“, berichtete Vormann Karl-Heinz Priebe.
Für den Präsidenten sind die Wustrower Seenotretter keine Unbekannten. Der gebürtige Rostocker wuchs in dem Ostseebad auf dem Fischland auf und verlebte dort einen Großteil seiner Kindheit. Sein Vater machte auf der Wustrower Seefahrtschule das Kapitänspatent für große Fahrt. Immer mal wieder ergaben sich Kontakte zu den lokalen Seenotrettern, in den letzten Jahren während der Urlaube des Staatsoberhauptes.
Jubiläumsrede in Bremen
Keine Frage war es für Bundespräsident Gauck, nach seinem Amtsantritt 2012 der Bitte der DGzRS zu entsprechen und die Schirmherrschaft über das deutsche Seenotrettungswerk zu übernehmen. Handschriftlich wünschte er den Seenotrettern damals „immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel“. Zum 150-jährigen Bestehen der DGzRS im vergangenen Jahr hatte der Bundespräsident im Bremer Rathaus die viel beachtete Jubiläumsrede gehalten.
Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Dafür stehen rund um die Uhr 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 54 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit zur Verfügung.
Jährlich fahren die Seenotretter mehr als 2000 Einsätze, koordiniert von der Seenotleitung Bremen der DGzRS. Die Arbeit wird ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanziert. Seit Gründung der DGzRS 1865 haben ihre Besatzungen rund 82.000 Menschen aus Seenot gerettet oder drohenden Gefahren befreit. FBi