Brand auf Fregatte „Schleswig-Holstein“
Die Pechsträhne bei der Deutsche Marine setzt sich fort.
Knapp drei Monate nach einer schweren Havarie an Bord der Fregatte „Sachsen“ (F 219) vor Norwegen, erwischte es jetzt die Fregatte „Schleswig-Holstein“ (F 216). Das zur „Brandenburg“-Klasse gehörende, im November 1995 in Dienst gestellte Kriegsschiff hatte während eines Ausbildungstörns in der Ostsee einen Brand in einem Schiffstechnik-Gruppenstand. Im Zuge der Brandbekämpfung wurden zehn Besatzungsangehörige verletzt, und zwar vor allem durch gesundheitsschädliche Rauchgase. In einem Fall wurde ein Crew-Mitlied durch den DGzRS-Rettungskreuzer „Berlin“ aufgenommen und zur medizinischen Versorgung nach Kiel gebracht. „Es gab einen Kabelbrand in einer Schalttafel im Heck“, so ein Marinesprecher.
Die „Sopie X“, so der Marinejargon, lief direkt den Stützpunkt Kiel an. Neben der Übergabe von Personal in die weitere medizinische Obhut, erfolgte auch eine Schadensbegutachtung. Ergebnis: „Die Schäden können in Kiel repariert werden. Die Ersatzteile sind angefordert. Wir gehen davon aus, dass die Fregatte bereits nächste Woche wieder auslaufen kann“, ergänzte der Marinesprecher.
Feuer an Bord wird generell als viel gefährlicher eingestuft als ein Wassereinbruch. Vor allem von den zum Beispiel durch das Verbrennen von Farbe oder auch Kunststoffen freigesetzten Rauchgasen geht eine große Gefährdung aus. Die Deutsche Marine trainiert ihre Besatzungen auf einem sehr hohen Niveau bei der Brandbekämpfung an Bord. Auf den Schiffen und Booten befindet sich zudem an klar definierten Orten persönliche Schutzausrüstung für die Soldaten, zum Beispiel besondere Schutzmasken gegen Rauchgase.
Zu den besonderen Erfahrungen der Deutschen Marine mit „Feuer an Bord“ gehört auch der Vorfall auf dem ehemaligen Zerstörer „Mölders“ (D 186) des 1. Zerstörergeschwaders in Kiel. Während der Rückreise von einem Mittelmeereinsatz brach in der Nacht zum 15. Dezember 1987 im Ärmelkanal ein Feuer in der Kombüse aus. Es breitete sich mit großer Geschwindigkeit aus und konnte nur dank eines konzentrierten Einsatzes der Crew und Unterstützung anderer Einheiten eines Marineverbandes gelöscht werden. Der Schaden war immens. Das Schiff fiel mehrere Monate aus. Die „Mölders“ ist längst Geschichte. Sie wurde am 23. Mai 2003 außer Dienst gestellt und blieb als einziges Schiff ihrer Klasse (103) in der Deutschen Marine erhalten.
Seit Juni 2005 ist sie die Attraktion des Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven als größtes schwimmendes Objekt. EHA/FB