„Bad Düben“ mit Bordkanone ausgerüstet

Klar sichtbar: das neue 57-Millimeter-Bordgeschütz der „Bad Düben“, das bis zu 13 Kilometer weit feuern kann, Foto: Behling
Erstmals seit 1988 wurde wieder ein Neubau der Bundespolizei mit einem Geschütz ausgerüstet. Die „Bad Düben“ hat die Erprobung eines Seezielgeschützes vom Typ Mark110 von BAE Systems auf der Ostsee begonnen.
Die Mark110-Bordkanone verfügt über ein Kaliber von 57 Millimeter. „Diese Bewaffnung ist für Sonderlagen auf See bestimmt. Zum Beispiel für den Schuss vor den Bug oder bei Einsätzen mit Spezialeinheiten“, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei. Vor Eckernförde ist die „Bad Düben“ jetzt zu Tests unterwegs. Sie ist nach der „Potsdam“ und der „Bamberg“ das dritte Schiff der neuen Baureihe für die Bundespolizei. Gut 180 Millionen Euro zahlte der Bund für die drei jeweils 86,20 Meter langen Schiffe, die auf der Fassmer Werft in Berne an der Weser gebaut wurden. Angetrieben werden sie von zwei 4080 KW starken Wärtsilä-Motoren. Maximal 21 Knoten schnell kann die 19-köpfige Stammbesatzung unterwegs sein. Kojen gibt es für insgesamt 48 Personen.
Alle drei neuen Schiffe sollen eine dieser Kanonen bekommen. Die Mark110 wird von Schiffen der US Küstenwache und der US Navy eingesetzt. Auch Kanada und verschiedene asiatische Marinen haben diese Waffe. Sie kann sechs Kilo schwere Geschosse 13 Kilometer weit feuern. Um bei Bedrohungslagen auf See etwa gekaperte Schiffe auch mit Waffengewalt stoppen zu können und Spezialkräften Feuerunterstützung bei Anti-Terroreinsätzen geben zu können, werden die Neubauten jetzt aufgerüstet. FB/tja