Trafoverladung im Hafen Büsum
So etwas erlebt der Nordseehafen Büsum nicht alle Tage: den Umschlag von gleich zwei Schwergutkolli.
Fast ein Jahr intensiver Vorplanung war erforderlich, damit dieser außergewöhnliche Umschlag der beiden, jeweils 260 Tonnen wiegenden Transformatoren reibungslos erfolgen konnte. Die beiden Trafos sind für das neue Umspannwerk in Hochwöhrden bei Heide in Schleswig-Holstein bestimmt. Diese Anlage ist eingebettet in das große Bauvorhaben „Westküstenleitung“, über die der an der Westküste erzeugte Windkraftstrom weitergeleitet wird. Die beiden Spannungswandler hatten den Hafen Büsum mit dem Küstenmotorschiff „RMS Wedau“ erreicht. Der 1985 auf der Peters-Werft in Wewelsfleth gebaute, 2313 tdw tragende Frachter ist aufgrund seiner Abmessungen und seines Tiefgangs als „Fluss-Seeschiff“ konzipiert. Der Mehrzweckfrachter übernahm die beiden Transformatoren in Krefeld, um sie dann über den Rhein und die Nordsee nach Büsum zu transportieren. Für das Löschen der beiden Schwergewichte an der Büsumer Ostmole griff die Projektplanung auf den Hamburger Schwimmkran „Enak“ zurück. Der 1967 gebaute Kran gehört seit wenigen Wochen dem Hamburger Hafendienstleister Lührs Schifffahrt GmbH & Co. KG. Er ist für eine Hebeleistung von bis zu 600 Tonnen ausgelegt.
„Enak“ übernahm nacheinander die beiden Transformatoren, um sie anschließend vorsichtig auf einen Schwergut-Tieflader zu platzieren. Die beiden Spannungswandler wurden nach erfolgter, gründlicher Ladungssicherung von Büsum mit dem Spezial-Truck zum Aufstellungsort transportiert. Beim Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) freute man sich, dass „trotz des winterlichen Wetters die Entladung zügig und reibungslos“ verlief. EHA