Schwimmendes Winterlager für „Irene“

Per Telekran gelangte das Motorboot „Irene“ im Geesthachter Elbe-Hafen ins Winterlager an Bord des 70-Meter-Binnenschiffes „Lobenstein“.

Foto: Timo Jann
Jahrelang fuhr Ingo Weber mit seinem Binnenschiff „Lobenstein“ Getreide, Konstruktionsteile, Karosseriepressen oder Windkraftflügel durch Deutschland. Jetzt hat er eine ganz besondere Ladung an Bord – das zehn Meter lange Motorboot „Irene“, das im Laderaum die Winterpause verbringt. „Die ‚Lobenstein‘ ist heute nur noch mein Hobby, für Schiffe unter 1000 Tonnen Ladung gibt es heute kaum noch Arbeit“, berichtet Weber. Der 70 Meter lange Frachter, 1956 auf der Teltow-Werft in Berlin gebaut, könnte 740 Tonnen aufnehmen.
Weber ist in siebter Generation Schiffer. „Von der ‚Lobenstein‘ mag ich mich nicht trennen“, sagt er. Hauptberuflich schippert er in Hamburg mittlerweile Touristen über die Alster. Sein Nachbar zuhause in Geesthacht ist Stefan Jensen, und der hatte die „Irene“ im Mai übernommen. Einen Trailer für das 3,5 Meter breite und acht Tonnen schwere Motorboot hat er nicht. Und ein Winterlager auch nicht. Als nun die Mitglieder der Segler-Vereinigung Geesthacht (SVG) ihre Boote per Telekran aus dem Wasser holten und ins Winterlager stellten, sorgten Jensen und Weber für einen spektakulären Auftritt: Die „Irene“ wurde in den Laderaum des Binnenschiffes gesetzt.
„Da kann ich bei geschlossenem Lukendeckel im Winter die nötigen Arbeiten super verrichten“, freut sich Jensen. Das Ladegeschirr hatte der einstige Bootskonstrukteur selbst angefertigt und dem neuen Eigner übergeben. So musste das Stahlseil nur an den Kranhaken gehängt werden – und wenige Minuten später steckte die „Irene“ im Rumpf der „Lobenstein“. tja