„Punktlandung“ für BLG Logistis Group
Die BLG Logistics Group ist mit dem Geschäftsjahr 2014 angesichts eines weiterhin angespannten, volatilen Marktumfeldes zufrieden. Vorstandschef Frank Dreeke sprach am Mittwoch in Bremen von einer „Punktlandung“.
„Sie erleben einen gut gelaunten Vorstand, weil hinter uns ein gutes Jahr liegt“, formulierte Dreeke. Und das sind die der Aussage zugrunde liegenden Kernzahlen: Die inzwischen rund 100 Tochterfirmen und Beteiligungen zählende Unternehmensgruppe erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Umsatz von 882,8 Millionen Euro – und damit 3,3 Prozent mehr als 2013. Dreeke weiter: „Die Zuwächse verteilen sich gleichmäßig auf alle Geschäftsbereiche.“ So verbesserte sich das Vorsteuerergebnis (EBT) um 17,4 Millionen auf 30,1 Millionen Euro. „Maßgebliche Einflussfaktoren“ waren dabei einerseits die gestiegenen Ergebnisse in den Geschäftsbereichen „Automobile“ und „Container“. Auf der anderen Seite wirkte sich „der Wegfall von Einmaleffekten aus dem Jahr 2013, namentlich der Neuordnung des BLG-Engagements in der Ukraine“, aus, ergänzte der Vorstandschef.
Sehr zufrieden zeigte sich Dreeke mit der Entwicklung des Aktienkurses. Der „Wertzuwachs lag bei über 37 Prozent“. Das sei „so noch nie dagewesen.“ Für ihn ist das auch ein „Ausdruck der Wertschätzung im Markt“. Der Erfolg soll an die Anteilseigener weitergereicht werden. So unterbreitet der Vorstand der Hauptversammlung am 27. Mai den Vorschlag, „wiederum eine Dividende von 40 Cent pro Stückaktie auszuschütten“.
Auch für das laufende Geschäftsjahr stellt sich der Hafendienstleistungs- und Logistikkonzern auf Rückenwind ein. „Obwohl sich zu Beginn dieses Jahres die Entwicklung der vergangenen Monate fortgesetzt hat, also schleppende konjunkturelle Erholung, Strukturanpassungen im Euroraum, langsam wachsende Schwellenländer oder geopolitische Unruhen – um einige wichtige Faktoren zu nennen –, rechne ich mit einer Fortsetzung des leichten Wachstumskurses“, sagte Dreeke. Er gehe davon aus, dass der Umsatz im Geschäftsbereich „Contract“ um vier bis fünf Prozent steigen werde. Der BLG-Chef: „In dieser Sparte sehen wir nach wie vor die meisten Chancen, denn hier liegt ein sehr heterogener Markt mit reichlich potenziellen Kunden vor uns.“
Zusätzliche Stellplätze
Im Geschäftsbereich „Automobile“ erwartet das Traditionsunternehmen ein Umsatzwachstum in einer Bandbreite von „drei bis vier Prozent“. Das wiederum ist auch ein Grund, weshalb der Logistikdienstleister in Europas größtem Auto-Umschlagplatz Bremerhaven nochmals kräftig investieren wird. Rund 20 Millionen Euro fließen in ein neues Großparkdeck für Neufahrzeuge. Knapp 7000 zusätzliche Stellplätze sind damit verbunden, die ab Herbst zur Verfügung stehen werden. Damit nicht genug: Dank dieser Hochgarage kommen hochwertige Neufahrzeuge zusätzlich in den Genuss einer sehr gut geschützten Zwischenlagermöglichkeit vor der Verladung.
Im Geschäftsbereich „Container“ werde es ebenfalls ein Wachstum geben, das Dreeke auf 2,5 bis 3,5 Prozent taxiert.
Nach den rasanten Aufbaujahren entwickelt sich die zum Bereich „Contract“ gehörende Windenergie-Teilsparte inzwischen enttäuschend, räumte das für diesen Bereich verantwortliche Vorstandsmitglied Andreas Wellbrock ein. Mittlerweile fehle es an Anschlussaufträgen, die gerade vom Standort Bremerhaven aus betreut werden. Ein Grund für diese Entwicklung ist für den Hafenlogistiker auch der Zickzackkurs der Bundesregierung beim Erneuerbare-Energien-Gesetz, der für erhebliche Verunsicherungen gesorgt habe. Wellbrock sprach sich jedoch trotzdem dafür aus, dass das Projekt „Offshore Terminal Bremerhaven“ (OTB) verwirk- licht werde. EHA