Metrans: Neues Hinterlandziel

Die HHLA-Intermodal-Tochter Metrans feilt weiter an ihrem Hinterlandnetzwerk.

Dabei rückt aktuell der Südwesten Deutschlands in den Fokus des Unternehmens, das seit einem guten Vierteljahrhundert Containerganzzüge von und nach Hamburg im Besonderen und Norddeutschland im Allgemeinen betreibt. Nachdem das Unternehmen vor wenigen Wochen die letzte, bei Bombardier in Kassel gebaute TRAXX-Mehrsystem-Lokomotive übernahm, prüft das Unternehmen nach THB-Recherchen den Bau einer Abfertigungseinrichtung für Containerzüge in Eutingen, das gut 60 Kilometer südwestlich von Stuttgart liegt.

Für das Interesse an diesem Standort gibt es besonders zwei Gründe: Baden-Württemberg ist eine der Industriehochburgen Deutschlands mit einem traditionell hohen Exportanteil. Eine schnelle, zuverlässige Schienenanbindung an die norddeutschen Seehäfen ist dabei auch im besonderen Interesse der verladenden und transportierenden Wirtschaft. Folglich haben die Überlegungen im Hause Metrans zum Beispiel bei den für die Region zuständigen Industrie- und Handelskammern eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Zweitens: Im Südwesten der Republik stoßen die großen Umschlageinrichtungen für den kombinierten Ladungsverkehr (KV), im Wesentlichen Stuttgart und Kornwestheim, an ihre Grenzen.

Der Standort Eutingen könnte mit einem überschaubaren Mitteleinsatz entwickelt werden, da hier bereits eine Basis-Bahninfrastruktur zur Verfügung steht, die allerdings in Teilen brachliegt. Metrans erwägt, vor Ort eine Umschlageinrichtung zu bauen, deren Kern vier Gleise mit jeweils 350 Metern bilden. Für den Umschlag der Transportgefäße soll ein Portalkran errichtet werden. Das potenzielle Areal ist straßentechnisch gut angeschlossen, was wiederum für die Organisation des Vor- und Nachlaufs per Lkw bedeutsam ist.

Politiker aus der Region begrüßten das Interesse von Metrans unter anderem deshalb, weil sie sich durch einen möglichen Terminal auch eine Verkehrsentlastung versprechen. Nach ersten Schätzungen könnten über einen KV-Terminal in Eutingen auf Jahresbasis zwischen 25.000 und 30.000 KV-einheiten umgeschlagen werden. EHA

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