Kröger-Dock zu Nordic Yards
Auch ein Schwimmdock muss mal ins Dock. Deshalb entschloss sich die zur Lürssen-Gruppe gehörende Kröger-Werft jetzt nach 30 Jahren zur Überholung ihres ältesten Docks.
Zu Beginn dieser Woche holten die Schlepper „Kiel“ und „Holtenau“ das 140 Meter lange Dock deshalb bei der Werft in Schacht-Audorf nahe Rendsburg ab. In einer spektakulären Verschleppungsaktion ging es mit einer Höchstgeschwindigkeit von zwölf Kilometern pro Stunde von der Werft zunächst durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel-Holtenau.
Ziel des außergewöhnlichen Verbandes war Wismar, wo das große Schwimmdock am Dienstag eintraf und anschließend in das überdachte Trockendock der Nordic Yards eingeschwommen wurde. Derartige Manöver sind äußerst selten, da Schwimmdocks so gebaut und konserviert sind, dass sie Jahrzehnte an ihren Verankerungen liegen können. Für den Transport hatten die Mitarbeiter der Kröger-Werft das Dock bereits teilweise demontiert. Das Dach, die Frontwände und der Dockkran wurden abgebaut.
Die Kröger-Werft hatte das Dock 1986 aus der Konkursmasse der Büsumer Schiffswerft gekauft. Anschließend baute Kröger das einst offene Schwimmdock zu einem Hallendock für den Bau von Megayachten um. Damals war es für die Anforderungen vollkommen ausreichend. Die durchschnittliche Länge von Megayachten betrug 50 bis 70 Meter. Inzwischen sind Standardyachten im Schnitt zwischen 70 und 100 Meter lang.
In Wismar erfolgen jetzt im Trockendock zunächst Strahlarbeiten und eine Inspektion. „Anschließend verschweißen unsere Kollegen bei Nordic Yards den Außenhautboden, führen weitere stahlbauliche Sanierungsmaßnahmen durch und überprüfen die Außenhautarmaturen“, erläutert Jan Fust, Fertigungsleiter Schiffbau der Kröger-Werft. Um die Tragfähigkeit um 600 auf 4600 Tonnen zu erhöhen, wird die vordere Plattform abgetrennt und durch einen Tank ersetzt. Im Anschluss werden zwei Schwimmkörper angebracht, die bei Kröger gefertigt und im Dock mit nach Wismar geschleppt wurden. Ende Juli soll das Dock in Schacht-Audorf wieder zurück sein. Der nächste Yacht-Neubau wartet dann bereits. FB/fab