Hapag-Lloyd bietet Premium-Container

Hapag-Lloyd baut den Service aus, speziell auch für Reefer-Boxen, Foto: Hapag-Lloyd
Hapag-Lloyd diversifiziert das Angebot. Statt wie bisher einen Container lediglich zu festen Raten innerhalb einer vorgegebenen Laufzeit zu transportieren, sollen Kunden künftig einen personalisierten Versand buchen können.
Reedereichef Rolf Habben Jansen hatte diese Idee bereits zum Jahresbeginn anklingen lassen (thb.info 18. Januar 2018). Jetzt geht es an die Umsetzung. Wer bereit ist, eine Prämie zu bezahlen, kann seinen Container schneller liefern lassen als mit dem Standardversand. „Wir werden dieses Modell noch in diesem Jahr pilotieren“, sagte jetzt Vertriebsvorstand Thorsten Haeser. Kunden würden nun gezielt angesprochen. Er könne sich eine Nachfrage nach so einem Produkt beispielsweise im Transpazifikverkehr und bei Automotive-Kunden vorstellen, ebenso bei Kühlgütern.
Der Zeitgewinn für die Kunden würde dadurch umgesetzt, dass ein Container als letztes angeliefert, ganz oben an Deck gestaut würde und damit einer der ersten wäre, der im Zielhafen von Bord geholt würde. Die Laufzeit könnte sich dadurch um rund sechs Tagen verkürzen, da Beladen und Löschen normalerweise jeweils rund drei Tage dauerten, hatte Habben Jansen bereits im Januar ausgeführt.
Einen Premium-Service hatte zuletzt auch CMA CGM mit dem Eagle Express X (EEX)-Dienst der Tochter APL vorgestellt. Beim EEX liegt die Laufzeit zwischen Shanghai und Los Angeles bei elf Tagen. APL wird den Dienst im Juli starten und ihn außerhalb der Ocean Alliance betreiben.
Bei Hapag-Lloyd soll in diesem Jahr zudem eine Entscheidung darüber fallen, ob die Kühlcontainerflotte flächendeckend mit Track-Trace-Technik des französischen Start-ups Traxens ausgestattet wird. „Wir sind da im Live-Test“, sagte Haeser. Einige hundert Boxen seien bereits mit den Sensoren ausgestattet, die mittels 4G rund um die Uhr Signale senden und auch von CMA CGM und MSC genutzt werden. Nun werde mit den Kunden darüber gesprochen, ob diese dafür bereit seien, 50 oder 100 Dollar pro Container zusätzlich für die Echtzeit-Überwachung zu bezahlen. fab/sr