Flüssigladung bleibt essentiell

Das Flüssigladungs-Segment im Universalhafen Hamburg soll mittel- und längerfristig ausgebaut und die Umschlagmengen weiter gesteigert werden.

Dieses Ziel verfolgt das erst im Oktober 2019 neu gegründete Tanklager-Unternehmen Evos Hamburg. Im Beisein von Hamburgs Wirtschafts- und Hafensenator Michael Westhagemann (parteilos) sowie HPA-Chef Jens Meier stellte Terminal-Geschäftsführer Jos Steeman zugleich Investitionen in Höhe von rund 30 Millionen Euro in den Traditionsstandort an der Rethe – am Südrand des Hamburger Hafens gelegen – in Aussicht.

Der ehemalige Vopak-Dupeg-GmbH-Terminal wurde im Herbst 2019 durch den internationalen Investor First State Investments aus London vom niederländischen Vopak-Konzern erworben, und zwar gemeinsam mit weiteren Terminal-Einrichtungen in Amsterdam, dem spanischen Algeciras sowie vor Kurzem auch in Rotterdam.

Jos Steeman, Geschäftsführer des Hamburger Terminal-Standortes auch bereits zu Vopak-Zeiten, begrüßte auf dem kleinen Festakt rund 250 Gäste aus dem In- und Ausland.

Er stellte in seinem Vortrag die Bedeutung des Flüssigladungs-Umschlags in Hamburg heraus. Der Beitrag zum Gesamtumschlag des Hamburger Hafens bewege sich in der Größenordnung von gut zehn Prozent. Darüber hinaus sei mit dieser zum Teil anspruchsvoll zu behandelnden Ladung auch eine besondere logistische Wertschöpfung verbunden. Bei den rund 135 Millionen Tonnen Gesamtumschlag Hamburgs im Jahr 2018 kam die Flüssigladung als Ganzes auf gut 13,4 Millionen Tonnen.

Zum Kerngeschäft des weitläufigen, zugleich verkehrstechnisch sehr gut erschlossenen Terminals gehören 149 Tanks unterschiedlicher Größe. Sie bieten zusammen gut 670.000 Kubikmeter hochwertigen Lagerraum für eine größere Bandbreite von Flüssigladungserzeugnissen. Evos Hamburg fokussiert sich dabei auf nationale und internationale Kunden, die in der Chemie- und Öl-verarbeitenden Industrie tätig sind. Zudem bietet der Tanklager-Logistiker interessante Dienstleistungen, die auf die verschiedenen lokal angesiedelten Firmen mit ihren entsprechenden Produktionsstätten ausgerichtet sind. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur traditionell hohen, sogenannten „Loco-Quote“ des drittgrößten europäischen Seehafens.

Der Tanklager-Halter hat nach eigenen Angaben „einen maßgeblichen Anteil an der Belieferung des deutschen Marktes mit Heizöl, Gasöl sowie Diesel und anderen Öl-basierten Erzeugnissen. Zudem werden von Hamburg aus zahlreiche Produktionseinrichtungen etwa mit besonderen Schmierstoffen beliefert. Ein anderes wichtiges Standbein stellt die Bevorratung und Auslieferung von Schiffstreibstoffen dar. Die Weiterverteilung der verschiedenen Erzeugnisse erfolgt dabei über unterschiedliche Verkehrsträger, im Besonderen Tank-Lkw, in Bahn-Kesselwagen sowie in Binnen- und auch Seeschiffen. Für Letztgenannte stehen verschiedene Anleger mit den dazugehörigen Belade- und Löschbrücken zur Verfügung.

Jos Steeman zufolge wurden in den zurückliegenden fünf Jahren – und damit noch vor dem Eigentümerwechsel im Herbst 2019 – in den Terminal-Standort knapp 130 Millionen Euro in den Ausbau, die Modernisierung und den Unterhalt investiert. Er betonte, dass Evos Hamburg, wie bereits zuvor als deutsche Tochter des niederländischen Vopak-Konzerns auf „eine feste lokale Verankerung im Hamburger Hafen“ setze.

Das jedenfalls bekräftigte Alex Nassuphis, Director „Infrastructure Investments“ bei First State Investments. „Wir sind an langfristigen Investments interessiert“, sagte er vor den Gästen, darunter zahlreiche Vertreter aus dem Kundenkreis. Wörtlich setzte er hinzu: „Wir sind hier, und wir bleiben hier.“ Der Terminal in Hamburg solle so etwas wie eine Blaupause für ein weiter zu entwickelndes Spezial-Terminalnetzwerk sein.

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann freute sich über das klare Standortbekenntnis. Trotz der politisch gewollten Energiewende werde man auch auf viele Jahre hinaus auf leistungsstarke Tankterminals angewiesen sein. Der Treibstoff der Zukunft ist und bleibt für ihn der Wasserstoff. Er war dafür, einen leistungsstarken Verbund für die Erzeugung und Distribution von Wasserstoff sowie auf diesem Energieträger basierende Antriebskonzepte zu schaffen. Diesem Verbund sollten über die norddeutschen Bundesländer hinaus auch die direkten Nachbarn in Nord- und Nordwesteuropa angehören. Westhagemann sprach sich auch mit Blick auf die Bürgerschaftswahlen Ende Februar in Hamburg dafür aus, einen starken Industrie-Cluster im Stadtstaat zu erhalten und weiter zu stärken. Wörtlich sagte er: „Ich will keine Industrie hier verlieren.“ Das gelte auch und im Besonderen für die energieintensive Grundstoff-Industrie.

Auch HPA-Chef Jens Meier freute sich über die klar formulierten Ziele von Evos im Hamburger Hafen. Man werde das Unternehmen unterstützen, wo immer dies erwünscht und nötig sei. EHA

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