Buss Group will weiter in Hamburg Güter umschlagen
Der Hafen- und Logistik-Dienstleister Buss Group will auch nach dem Auslaufen seines zwischenzeitlich verlängerten Pachtvertrages für den „Buss Hansa Terminal“ (BHT) im Oderhafen weiterhin am Standort Hamburg operatives Geschäft betreiben.
Das unterstrich Dr. Johann Killinger, geschäftsführender Gesellschafter der mittelständischen Firmengruppe am Montag in der Hansestadt. Auf welche Kaianlage er sich mit den Aktivitäten „Buss Ports Logistics GmbH & Co.KG“ dabei allerdings konkret stützen kann, wollte Killinger noch nicht preisgeben. „Die Gespräche über Ersatzflächen laufen weiterhin mit der Stadt und der HPA (Hamburg Port Authority)“, ergänzte Killinger knapp. Mitarbeiter des Terminals BHT hatten erst im Frühsommer im Rahmen einer Informationsveranstaltung zu der von Hamburg angestrebten Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2024 auf das Schicksal einer drohende Arbeitslosigkeit aufmerksam gemacht (THB 25. Juni 2015).
Killinger wies darauf hin, dass die von ihm geführte Unternehmensgruppe in den zurückliegenden zehn Jahren systematisch diversifiziert habe, und zwar sowohl hinsichtlich der Entwicklung neuer und in Ergänzung bestehender Geschäftsbereiche als auch im Hinblick auf die Standorte. „Unsere Gruppe zählt heute rund 750 Mitarbeiter.
Davon entfallen auf den Standort Hamburg gut 300“, berichtete Killinger. Zu den wichtigen Standorten außerhalb Hamburgs zählen unter anderem Sassnitz-Mukran auf der Insel Rügen, Rostock, Stade oder Nordenham. Auch im Binnenland, etwa in Wittenberge oder Berlin, zeigt die Gruppe erfolgreich Flagge. Zu den Auslandsstandorten gehören das niederländische Eemshaven und der türkische Universalhafen Iskenderun. Im Nordseehafen Eemshaven betreibt die Gruppe den Orange Blue Terminal (OBT) seit Sommer 2011. Die Anlage ist vor allem im Hinblick auf das Offshore-Windpark-Geschäft eingerichtet worden, beschäftigt sich aber auch mit dem Umschlag von Projekt- und Schwergutanlagen. Zu den Standorttrümpfen gehört unter anderem die ausgeprägte Flächenverfügbarkeit. Für das Hafengeschäft können gut 254.000 Quadratmeter genutzt werden. Herzstück des Terminals ist eine 700 Meter lange Kaifront, die zudem in weiten Teilen schwerlastfähig ist. Für den Umschlag steht unter anderem ein leistungsstarker Hafenmobilkran des Herstellers Liebherr zur Verfügung. Der LHM 600 hat ein Hebevermögen von rund 208 Tonnen. Von diesem Spezialkran gibt es in den Niederlanden insgesamt nur drei Geräte. Das deutsch-türkische Gemeinschaftsunternehmen „Buss Erk“ nahm im Februar 2014 seine Arbeit auf. Erk Lojistik ist ein etabliertes Logistikunternehmen aus Izmir. Der „Limak Port“ in Iskenderun ist ein moderner, trimodal angeschlossener Hafen im Südosten der Türkei. Er deckt das gesamte Spektrum an Hafen- und Umschlagdienstleistungen ab, das heißt Container, Stückgut, Massengut, RoRo, Bahnverladungen und auch Militärtransporte. Den Auftrag für den Umschlag von Massen- und Stückgut gewann Buss Erk seinerzeit über eine Ausschreibung des Hafenbetreibers „Limak Port“. „Wir wollen unser Auslandsengagement in den kommenden Jahren systematisch weiterentwickeln“, ergänzte Heinrich Ahlers, Geschäftsführer bei Buss Group. Auch dazu sei man mit verschiedenen Partnern im Gespräch, so Ahlers weiter. Der Hafenexperte geht offiziell Ende 2016 in den Ruhestand und kümmert sich bis dahin um verschiedene Projekte innerhalb der Unternehmensgruppe. Killinger stellte in dem Zusammenhang die großen Leistungen Ahlers in Bezug auf die Weiterentwicklung der Hafen- und Logistik-Gruppe heraus. Er verfüge über ein phantastisches Netzwerk, aber auch über einen profunden Erfahrungsschatz im internationalen Hafen- und Logistikgeschäft, gespeist aus jahrzehntelanger Berufspraxis.
Diese Expertise zu erhalten, sei ein wichtiges Ziel. Dazu beitragen soll auch der langjährige Nautiker Marco Neelsen, der seit dem 1. Oktober CEO der Buss Port Logistics ist. Neelsen steht dabei Michael Bosch als CFO zur Seite.
Neelsen, ebenfalls ausgebildeter Nautiker, begann seine Hafenkarriere 2001 beim North Sea Terminal Bremerhaven (NTB) und war da rüber hinaus mehrere Jahre im Ausland tätig, zuletzt als Hafenmanager in Bahrain. Zu seinen wichtigen Aufgaben zählt Neelsen die konsequente Weiterentwicklung von Buss Ports. EHA