„Brunsbüttel wäre ideal als nationale LNG-Drehscheibe“

Der Unterelbehafen Brunsbüttel wäre ein idealer Standort für einen nationalen LNG-Großterminal, über den die verschiedenen Bedarfsplätze in Deutschland optimal versorgt werden könnten.

Das bekräftigte Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender des international tätigen Waggonvermieters und Schienenlogistikers VTG AG, heute in Hamburg bei der Vorlage der Unternehmenszahlen für 2014. Das Traditionsunternehmen VTG und die zur Schramm Group gehörende Brunsbüttel Ports GmbH hatten im Januar einen Vertrag über eine engere Zusammenarbeit im Rahmen der LNG-Verteilung unterzeichnet. Fischer berichtete, dass es daraufhin in den zurückliegenden Monaten eine Vielzahl von Gesprächen mit Unternehmen gegeben habe, die sich mit einer langfristig angelegten Energiebevorratungsalternative beschäftigen.

Der Schienenlogistiker hat indes weitere wichtige Weichenstellungen vollzogen. „Wir werden am 5. Mai während der internationalen Logistik-Leitmesse transport logistic den europaweit ersten LNG-Spezialwaggon der Öffentlichkeit vorstellen“, berichtete Fischer. Derzeit liefen beim zuständigen Eisenbahnbundesamt (EBA) die letzten technischen Zulassungsverfahren. Er sei zuversichtlich, dass bis zum offiziellen Roll-out in München alle „nötigen Stempel“ vorhanden seien. Vom neuen Kesselwagen wurden bislang zwei Prototypen gefertigt, und zwar bei dem zur VTG-Gruppe gehörenden Waggonbauunternehmen Graaff. Die Einheiten wurden in den zurückliegenden Monaten umfassenden Tests unterzogen. Fischer verspricht sich von der offiziellen Präsentation der Waggons einen wichtigen Impuls in Richtung Markt. Denn dann könnten die Interessenten sehen, dass es diese Spezialfahrzeuge wirklich gibt. Bei VTG kann man sich gut vorstellen, dass mittelfristig in Europa „mehrere hundert LNG-Waggons“ unterwegs sind, um somit komplexe, schienengeführte Logistikketten aufzubauen. Damit könnten bisherige Lkw-Tanktransporte ersetzt werden. Immerhin: Zwei Kesselwaggons ersetzen vier Lkw oder fünf Tankcontainer. Eine Ganzzug-Garnitur würde in Zukunft aus bis zu 20 Einheiten bestehen. Die Finanzierung eines solchen LNG-Waggonparks sieht Fischer nicht als Pro blem an. Hier seien verschiedene Wege vorstellbar, darunter auch ein fondsgestütztes Konzept. Die Waggons seien nicht nur umweltfreundlich, sondern könnten auch als eine Art rollendes Lager geführt werden. Hinter dem Konzern selbst liegt nach Fischers Darstellung ein erfolgreiches Geschäftsjahr. So stieg der Umsatz um 4,4 Prozent auf 818,3 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) entwickelte sich ebenfalls positiv. Es erhöhte sich um vier Prozent auf 191,0 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) stieg 2014 um 7,4 Prozent von 77,7 Millionen auf 83,5 Millionen Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 9,2 Prozent von 17,2 Millionen auf 18,8 Millionen Euro. 2014 investierte die VTG stark in den Ausbau ihrer Waggonflotte. Insgesamt 219,2 Millionen Euro (Vorjahr: 166,0 Millionen Euro) wurden vor allem für den Erwerb neuer und gebrauchter Wagen eingesetzt.

Zu den wichtigen Meilensteinen des Berichtsjahres gehört die Übernahme des vor allem im Intermodal-Segment tätigen Waggonvermieters AAE. Mit der Übernahme des Unternehmens werde der Geschäftsbereich Waggonvermietung „noch stärkeren Einfluss auf die Konzernentwicklung nehmen“, erwartet Fischer.

Der VTG-Vorstand erwartet für 2015 ebenfalls „eine gute Geschäftsentwicklung“. Der Umsatz dürfte sich bei einer bis 1,1 Milliarden Euro einpendeln. EHA

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