„Bahnstreik schädigt Logistikstandort“

Der neunte Bahnstreik innerhalb eines knappen Jahres in Deutschland belastet nicht nur die produzierende und verladende Wirtschaft. Er schädigt auch den Ruf des Indus trie- und Logistikstandortes Deutschland.

Das befürchtet Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Es drohe „ein Reputationsverlust bei ausländischen Investoren, weil Deutschland bisher als Land mit wenig Streiks galt“, erklärte Krämer.

Beim Indus trieverband BDI wird das ähnlich gesehen: Mit dem neunten Streik innerhalb von zehn Monaten setze die GDL den guten Ruf des Logistik standortes Deutschland aufs Spiel und höhle das Vertrauen in dessen Verlässlichkeit aus. Viele Unternehmen haben sich inzwischen zwar auf Bahnstreiks eingestellt und Notfallpläne erarbeitet. „Doch selbst wenn die Produktion aufrechterhalten werden kann – die Transportkosten steigen in diesen Tagen erheblich an, weil zusätzliche Lkw-Kapazitäten knapp und teuer sind“, klagte der Präsident des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann.

Für Europas größten Eisenbahnhafen, Hamburg, signalisierte die Port Authority (HPA) für den Mittwoch gegenüber dem THB keine außergewöhnlichen Entwicklungen. „Die Hamburger Hafenbahn erwartet aufgrund des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL keine signifikanten Auswirkungen auf den Betrieb.“ Von den über 100 Eisenbahnverkehrsunternehmen streikten ausschließlich die Streckenlokführer der DB Schenker Rail. Bei allen anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen laufe der Betrieb regulär weiter.

Indes stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch über ihren Sprecher Steffen Seibert klar, dass sich die Bundesregierung – mit Blick auf die Tarifautonomie – nicht einmischen werde. Man hoffe auf eine Verständigung zwischen DB AG und GDL. EHA

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