Renaissance für einen Klassiker

Die „Delphin“ wurde ursprünglich als Fährschiff erbaut, Foto: Eckardt
Ein bei deutschen Kreuzfahrtgästen beliebtes klassisches Schiff, die „Delphin“, kommt wieder in Fahrt. Zunächst aber nur für die Sommersaison des türkischen Reiseveranstalters Etstur im Mittelmeer.
Etstur hat das Schiff von dem indischen Eigner Pradeep Agrawal gechartert, der seit zwei Jahren versucht, den mittlerweile 40 Jahre alten Kreuzfahrtklassiker für 12 Millionen US-Dollar zu verkau fen.
Zuletzt war die „Delphin“ bis September 2014 für den deutschen Veranstalter Passat Kreuzfahrten unterwegs. Seitdem lag es in Kroatien auf. Im vergangenen Jahr diente die „Delphin“ dann auf der kroatischen Victor-Lenac-Werft in Rijeka als Hotelschiff für Werftarbeiter während eines Auftrags der US Navy.
In der Zeit vom 19. Juni bis zum 18. September 2016 soll die „Delphin“ nun mehrere Fünf-Tage-Kreuzfahrten vom türkischen Izmir aus zu den griechischen Ägäis-Inseln Syros, Rhodos, Mykonos und Santorini sowie nach Lavrion bei Athen unternehmen.
Als Fährschiff erbaut
Das 157 Meter lange und 21,8 Meter breite Kreuzfahrschiff wurde 1974 als Fährschiff „Belorussiya“ in Finnland erbaut und 1986 bei der Bremerhavener Lloyd Werft umfangreich zu einem Kreuzfahrtschiff umgebaut. Seit 1996 verkehrt es unter dem Namen „Delphin“, seinerzeit für Delphin Kreuzfahrten des Hamburger Reeders Heinz-Herbert Hey. Nach der Insolvenz des Unternehmens und dem Erwerb durch das Unternehmen Vishal Cruises Pvt Ltd. des indischen Investors Pradeep Agrawal wurde es bis 2014 für den deutschen Seereisenveranstalter Passat Kreuzfahrten eingesetzt.
Das klassische Drei-Sterne-Plus-Schiff „Delphin“ galt bis dahin als einer der beliebtesten Cruise-Liner bei deutschsprachigen Gästen: Deutsche Bordsprache und eine für diese Klasse außergewöhnlich gute Küche, Routen mit langen Liegezeiten, Häfen abseits der normalen „Rennstrecken“ hatten dem Schiff einen hohen Stammkundenanteil beschert. CE/pk