Mit dem Schaufelrad unterwegs auf der Elbe

Sie sind vor allem bei Senioren begehrt: Kreuzfahrten auf der Elbe und anderen großen Flüssen werden nach Einschätzung der Tourismusbranche immer beliebter.

„Vor allem Schaufelrad-Schiffe sind auf der Elbe für 2018 fast komplett ausgebucht“, sagte die Geschäftsführerin von Nees Reisen, Christine Fäth-Schubert. Originalität und der Umgang mit Niedrigwasserphasen bestimmten in dem Geschäft Angebot und Nachfrage. Das Interesse sei sehr groß, weil Rad-Dampfer auch bei niedrigen Wasserständen auf der Elbe fahren könnten. „Für 2018 gibt es auf diesen Schiffen nur noch Restkabinen.“

Nees Reisen betreibt das Internetportal kreuzfahrten.de. Dem Unternehmen zufolge befindet sich jede zehnte darüber gebuchte Kabine auf einem Flusskreuzfahrtschiff. Am beliebtesten in den neuen Bundesländern ist den Angaben zufolge die Strecke von Potsdam über Magdeburg, Wittenberg und Dresden nach Prag. Das sei ein Klassiker unter den Flusskreuzfahrten. „Das höchste Passagieraufkommen haben die Flüsse Donau, Rhein und Elbe“. Der Vorteil der Elbe: Auf dem Fluss fahren kleinere Schiffe. „Die Elbe und ihre Häfen sind also nicht so überlaufen wie die Donau“, sagte Fäth-Schubert.

Es seien überwiegend ältere Menschen - meist Rentner ab 65 Jahren - die den Service einer Flusskreuzfahrt zu schätzen wüssten. „Wer nicht viel laufen kann, aber nicht gebrechlich ist, so dass er die Treppen und Hindernisse auf einem Schiff bewältigt, für den ist es das Richtige.“

„Definitiv sind Flusskreuzfahrten im Aufwärtstrend - das gilt auch für Flussreisen auf der Elbe, dem zweitlängsten Fluss Deutschlands“, sagte auch die Sprecherin der Magdeburger Tourismus GmbH, Tanja Anette Glootz. Sie verweist auf eine aktuelle Studie der Branchenverbände Deutscher Reiseverband (DRV) und IG RiverCruise. Demnach hat sich das Passagieraufkommen im deutschen Flusskreuzfahrt-Markt von 435.586 Passagieren im Jahr 2016 auf 470.398 Passagiere im Vorjahr erhöht. Das entspreche einem Wachstum von acht Prozent (thb.info vom 8. März 2018).

Bei vielen Kreuzfahrtrouten auf der Elbe sei die über 1200-jährige Elbmetropole Magdeburg ein beliebter Zwischenhalt, sagte Glootz. „Die Passagiere gehen dort an Land, um an einer Stadtführung durch das Domviertel teilzunehmen und sich den Magdeburger Dom und Friedensreich Hundertwassers Grüne Zitadelle von Magdeburg anzuschauen.“

Nicht alle sehen Flusskreuzfahrten ausnahmslos positiv. „Sie bringen dem Tourismus im Land keinen Umsatz und auch keine Arbeitsplätze. Auch die Reedereien sind nicht aus Sachsen-Anhalt“, sagte der Geschäftsführer des Vereins „Blaues Band“, Matthias Beyersdorfer in Magdeburg. dpa/pk

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