Massentests auf „Mein Schiff 3“

Kommt so schnell nicht zur Ruhe: „Mein Schiff 3“ in Cuxhaven. An Bord ist die Stimmung zum Teil gereizt, Foto: Chr. Eckardt
Hoffen und Bangen auf dem Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“, das seit Dienstag vergangener Woche am Steubenhöft in Cuxhaven vertäut liegt.
Rund 2900 Crew-Mitglieder aus zahlreichen Ländern sind wegen eines positiven Corona-Falls in dem 2014 auf der Meyer-Werft in Turku gebauten Kreuzfahrtschiff unter Quarantäne. Alle Menschen an Bord wurden getestet. Die Ergebnisse wurden, so der Sachstand bei THB-Redaktionsschluss am Montag, noch für den Abend erwartet.
Für die Kommunikation ist der Landkreis Cuxhaven zuständig. Die Helios Klinik Cuxhaven habe am Sonntag insgesamt 2828 Abstrich-Tests vorgenommen, teilte ein Kreissprecher ergänzend mit. Diese würden nun von Laboren in Bremen, Hamburg und Cuxhaven ausgewertet. Einige seien bereits negativ ausgefallen.
Die Besatzung aller TUI-Cruises-Schiffe befindet sich seit mehr als vier Wochen in der Isolation: Der letzte Kontakt der Mein-Schiff-Flotte zur Außenwelt war nach Angaben des Unternehmens am 23. März. An dem Tag seien die letzten Gäste von Bord gegangen, hieß es. Es gebe einzelne Crew-Mitglieder an Bord von „Mein Schiff 3“, die sehr angespannt seien, sagte eine Sprecherin der Kreuzfahrt-Marke des weltgrößten Reisekonzerns TUI. Polizeibeamte waren am Samstag an Bord, um eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen zwei Crew-Mitglieder aufzunehmen. Es wurde laut Polizeiangaben Mobiliar beschädigt.
„Der Großteil der Besatzung ist aber ruhig“, betonte die Sprecherin. An Bord von „Mein Schiff 3“ seien üblicherweise 2500 Gäste sowie rund 1000 Crew-Mitglieder. Zurzeit seien alle an Bord in Gäste- oder Besatzungskabinen untergebracht, auch wenn bedauerlicherweise nicht für jeden eine Einzelkabine zur Verfügung stehe. Sollten sich Krankheitssymptome zeigen, würden die Betroffenen isoliert in Kabinen untergebracht. Dem infizierten Besatzungsmitglied geht es laut Reederei-Angaben gut. Er habe nur milde Symptome.
Das Schiff war am Freitag unter Quarantäne gestellt worden. 15 Mitarbeiter hatten sich zuvor in Cuxhaven mit „leichten grippeähnlichen Symptomen“ an das Bordhospital gewandt. EHA/dpa