Hygiene auf „Mein Schiff 5“ ist „tipptopp“

Magen- und Darminfektionen, etwa durch Noroviren, stellen eine große Gefahr auf Luxuslinern und Containerfrachtern dar.

Dementsprechend kann ein Schiffsarzt ein Schiff in die Kette legen lassen, wenn die Hygiene an Bord nicht stimmt. Während Hamburgs Hafenarzt Martin Dirksen-Fischer bei Handelsschiffen schon mal mit der Einschaltung des Port Health Centers droht, verläuft die Kontrolle der Kreuzfahrtschiffe, die Hamburg anlaufen, in der Regel problemlos. Dirksen-Fischer kann zwar keine Punkte wie seine US-Kollegen vergeben und damit die Reedereien unter Druck setzen. Aber auch auf dem deutschen Kreuzfahrer-Markt gilt: „Wenn ein Schiff ins Gerede kommt, ist das schlimm.“ Ob das Schiff alt oder neu ist, spielt für die Hygiene keine Rolle, meint er. „Es kommt darauf an, dass es in Schuss gehalten wird.“

Bei seiner jüngsten Inspektion an Bord der 295,3 Meter langen „Mein Schiff 5“ (98.785 BRZ), bei der Dirksen-Fischer am Montag von Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) begleitet wurde, gab es nichts zu beanstanden. Im Rahmen derartiger Kontrollen werden unter anderem die Küchen und Restaurants sowie die Lagerung von Lebensmitteln und die ordnungsgemäße Dokumentation aller Hygienemaßnahmen geprüft. „Das ist hier alles tipptopp“, sagte Dirksen-Fischer in einem eisgekühlten Lagerraum für Lebensmittel, in dem Tausende Kartons mit tiefgefrorenem Fleisch, Milch, Käse, Eiern und Getränken feinsäuberlich auf Stahlpaletten gestapelt lagen.

Sollte sich doch einmal ein Virus auf der „Mein Schiff 5“ einschleichen, steht den 3500 Passagieren und Crewmitgliedern ein eigenes Hospital an Bord zu Verfügung. Dies ist zwar nicht groß, aber mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet. Schiffsarzt Frank Kortenhorn verfügt dabei über eine kleine Intensivstation mit zwei Betten. Nebenan gibt es einen kleinen Operationsraum mit Röntgengerät, Ultraschall, Absauggerät. „Das ist wirklich First Class“, sagt der 48 Jahre alte Arzt begeistert. Bei Bedarf kann darüber hinaus die „Schaubar“, ein großer Bereich auf Deck 6, in Windeseile in eine Art Lazarett verwandelt werden.

Für Kortenhorn gibt es auf der „Mein Schiff 5“ aber noch wesentlich größere Herausforderungen als die penible Einhaltung aller Hygienemaßnahmen. „Feuer ist die größte Gefahr“, so der Schiffsarzt. Die Brandschutztüren sind darum so dicht, dass ein Teil des Schiffs abbrennen könnte, ohne dass die in eine andere Sektion geflüchteten Menschen zu Schaden kommen würden. Der große Katas trophenfall wird in halbjährlichem Turnus mit der Crew an Bord geübt. Für jeden gelte dann: „Was der Käpt’n sagt, ist Gesetz“ so Kortenhorn. bre/dpa

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