Hurtigruten modernisiert die Flotte

Im Zuge einer Modernisierungs-Offensive wird Hurtigruten im nächsten Jahr neben seinem neuen Expeditionsschiff „Spitsbergen“ noch vier weitere Schiffe der Flotte auf den neuesten Stand bringen.

Die erst kürzlich erworbene „Spitsbergen“ erhält dann auf der norwegischen Werft Fosen Yards eine neue Innenraumgestaltung und wird auf den Einsatz unter polaren Bedingungen vorbereitet. Das 97,53 Meter lange und 18 Meter breite Schiff mit 7025 BRZ wurde 2009 auf der portugiesischen Werft Viana do Castelo als „Atlandia“ erbaut, aber vom Auftraggeber nicht abgenommen. Ihr Umbau in Norwegen soll im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein.

„Wir sind ein Pionierunternehmen – jetzt erfinden wir das Erlebnis Hurtigruten neu. Durch die Kombination von Tradition, Innovation und Nachhaltigkeit wollen wir unsere weltweite Führungsposition bei naturnahen Expeditionsreisen in polaren Gewässern sichern“, erklärt Hurtigruten-CEO Daniel Skjeldam.

Fosen Yards erhielt den Zuschlag für die Modernisierung der insgesamt fünf Schiffe nach einer internationalen Ausschreibung, an der auch drei deutsche Werften beteiligt waren. In der Vergangenheit führte die Bremerhavener Bredo-Werft bereits mehrfach Reparatur- und Umbauarbeiten für Hurtigruten durch.

Fosen Yards sichert dieser Auftrag zunächst einmal das weitere Überleben – musste das Traditionsunternehmen, das in der Vergangenheit durch den Bau von innovativen Fischerei,- Forschungs- und Fährschiffen von sich reden machte, doch am 15. Oktober 2015 Insolvenz anmelden. Durch den kurzfristigen Rückzug eines Auftrages aus der Offshore-Branche war die Werft in finanzielle Schieflage geraten. Mit dem aktuellen, rund 550 Millionen Norwegische Kronen umfassenden Auftrag von Hurtigruten, der sich bis in den Herbst 2016 hineinziehen wird, ist zumindest die Grundauslastung des Betriebs für die nächsten Monate sichergestellt.

Die ersten Schiffe, die modernisiert werden, sind die 1996 in Norwegen erbaute, 123 Meter lange „Polarlys“ und die 1993 in Stralsund fertiggestellte, 121,8 Meter lange „Kong Harald“. Sie werden die Werft von Januar bis Anfang Februar ansteuern. Für 22 Tage wird dann in drei Schichten rund um die Uhr an der neuen Inneneinrichtung gearbeitet. Im März folgt die ebenfalls 1996 in Norwegen gebaute „Nordkapp“ und im Oktober das Schwesterschiff „Nordnorge“ (beide mit einer Länge von 123,3 Metern) zur Auffrischung in der Fosen Werft.

Alle öffentlichen Räume der Schiffe werden dabei unter dem Motto „arktisches Design“ komplett neu gestaltet. „Wir haben den Look des modernen Zeitalters der Entdecker mit einer zeitgenössischen Atmosphäre verschmolzen“, verspricht Heiko Jensen, Geschäftsführer von Hurtigruten Deutschland.

Hurtigruten verkehrt seit 1893 im Liniendienst an der norwegischen Fjordküste. Jeden Tag legt eines der elf Postschiffe des Reiseveranstalters in Bergen zu einer zwölftägigen Seereise ab. Wendepunkt und nördlichster Hafen der Route ist Kirkenes. Rund die Hälfte der jährlich mehr als 100.000 Passagiere kommt aus Deutschland. Seit 2007 ergänzt das Expeditionsschiff „Fram“ mit Reisen in die Arktis und Antarktis die Hurtigruten-Flotte. Themenreisen, ein vielseitiges Ausflugsportfolio und Landprogramme des Reiseveranstalters Spitsbergen Travel, einer Tochtergesellschaft der Hurtigruten, runden das Angebot ab.

Zudem werden ab 2016 mit der „Midnatsol“ zusätzliche Expeditions-Seereisen in die Antarktis durchgeführt. In den vergangenen drei Jahren hat Hurtigruten seine Kapazitäten in antarktischen Gewässern verdreifachen können. bre/CE

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