Hapag-Lloyd Cruises holt die Flotte heim
Corona-bedingte Auszeit: Hapag-Lloyd hat das Expeditionsschiff „Hanseatic Nature“ nach Hamburg beordert, Foto: Hapag-Lloyd Cruises
Von den Weltmeeren zurück in deutsches Gewässer: Das Kreuzfahrtunternehmen Hapag-Lloyd Cruises zieht während der Corona-Krise fast seine komplette Flotte nach Hamburg zurück. Den Auftakt machte am Montag die „Hanseatic Nature“ (IMO 9817133). Das 2019 fertiggestellte Expeditionsschiff machte mit 247 Crew-Mitgliedern an Bord am frühen Morgen bei der Werft Blohm+Voss fest. „Wir nutzen die unfreiwillige Auszeit, um an dem Schiff ein paar Reparaturarbeiten durchzuführen“, sagte eine Sprecherin dem THB.
Wegen der Folgen der Covid-19-Pandemie ist die Kreuzfahrtbranche weltweit zum Erliegen gekommen. Hapag-Lloyd Cruises, seit 2008 ein Tochterunternehmen der Tui Group, hat bis Ende Mai sämtliche Reisen abgesagt und wird deshalb vorerst vier seiner fünf Schiffe festlegen. Am 2. Mai soll auch das Expeditionsschiff „Hanseatic Inspiration“ (IMO 9817145) zu Blohm+Voss gebracht werden. Zugleich laufen noch die „Europa“ (IMO 9183855) und die „Europa 2“ (IMO 9616230) in den Hamburger Hafen ein. Die beiden Luxusschiffe sollen dann am O‘Swaldkai sowie in Altona anlegen. Die „Bremen“ (IMO 8907424) soll indes vor Neuseeland verbleiben.
Zuvor hatte das Unternehmen bis Ende März 1000 Gäste per Flugzeug in die Heimat gebracht. Die „Hanseatic Nature“ fungierte nun laut Sprecherin als „Crew-Transporter“. Neben dem eigenen Personal befanden sich an Bord auch noch 109 nicht mehr benötigte Crew-Mitglieder der „Hanseatic Inspiration“ und der „Europa“. Sie waren vor der Abreise nach Hamburg in Bridgetown/Barbados aufgenommen worden, um trotz der Reisebeschränkungen zurück in die Heimat zu gelangen. Es wurde davon ausgegangen, dass ein Großteil der Besatzung das Schiff nach der Ankunft in Hamburg wie geplant verlassen durfte. Es habe bislang keine Corona-Infizierten an Bord gegeben und durch die zweiwöchige Überfahrt sei eine ausreichende Quarantäne sichergestellt worden, betonte die Sprecherin. Ob es nun in der Folge aber zu Entlassungen oder zu Kurzarbeit kommt, darüber wollte das Unternehmen keine Angaben machen. jki
