„Hamburg“ als Umweltsünder
Die für den Bremer Seereisenveranstalter Plantours Kreuzfahrten eingesetzte „Hamburg“ sorgt weiter für Schlagzeilen.
Diesmal haben Ermittlungen der Wasserschutzpolizei in Bremerhaven den dringenden Tatverdacht erhärtet, dass bei dem zur Reparatur im Kaiserhafen liegenden Kreuzfahrtschiff im Ballast tank der Vorpiek Toilettenabwasser vermischt mit Grauwasser gelagert wurde. Etwa 127 Kubikmeter verunreinigtes Wasser sollen in das Hafenbecken abgelassen worden sein.
Gegen die beiden 45 und 65 Jahre alten leitenden Ingenieure wurde Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Bremerhaven hat gegen die beiden Beschuldigten eine Sicherheitsleistung von 10.000 Euro angeordnet.
Der Inhalt aus der Vorpiek wird entsorgt und die Vorpiek gereinigt. Eigner des Schiffes ist die Conti 1. Kreuzfahrt GmbH & Co. KG „MS Columbus“, das Management erfolgt über V. Ships Leisure in Monaco.
Warten auf Dockung
Derzeit wartet die „Hamburg“ an der ehemaligen Bananenpier auf einen freien Dockplatz bei der Lloyd Werft. Dort soll ein defekter Propeller ausgetauscht werden.
Seit diesem Frühjahr ist das unter Bahamas-Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff vom Pech verfolgt. So musste Ende April in Lissabon zunächst eine Reise aufgrund eines Antriebsschadens abgebrochen werden. Auf einer Fahrt nach England verfing sich ein Fischernetz im Propeller, und Mitte Mai hatte das Schiff im Nordwesten Schottlands vor der Isle of Mull Grundberührung, die zum Abbruch der Reise führte. Nach einer ersten Dockung in Belfast traf die „Hamburg“ Anfang Juni in Bremerhaven ein.
Das 1997 in Wismar als „C. Columbus“ gebaute, nur 144 Meter lange Schiff mit einer Kapazität für maximal 400 Passagiere in 197 Kabinen kam zunächst für Hapag-Lloyd Kreuzfahrten in Fahrt. CE/pk