Verspätung für „Kronprins Haakon“

Mit 18 Monaten Verzögerung hat die italienische Fincantieri-Werft den eisverstärkten Forschungseisbrecher „Kronprins Haakon” an das norwegische Institut für Meeresforschung (IMR) übergeben. Das nach dem einzigen Sohn von König Harald V. und Königin Sonja benannte Schiff war erst vor kurzem für einen technischen Aufenthalt in Bremerhaven.

Das dem norwegischen Polarinstitut gehörende, aber vom IMR betriebene Forschungsschiff entstand in den vergangenen Jahren für rund 146 Millionen Euro auf der italienischen Fincantieri-Werft in La Spezia. Ein Großteil des Innenausbaus erfolgte auf der zur Fincantieri-Gruppe gehörenden norwegischen Vard-Werft in Langsten. Hauptnutzer des Schiffs ist die Universität in Tromsø, die auch als „Norwegens Arktische Universität” bekannt ist. Das Schiff soll weltweit die Folgen des Klimawandels untersuchen.

Die von Rolls-Royce konstruierte „Kronprins Haakon“ wird die ersten Forschungsfahrten von Spitzbergen in die arktischen Gewässer ab Juni 2018 unternehmen.

Die 100 Meter lange, 21 Meter breite, 8 Meter tiefgehende und eisverstärkte „Kronprins Haakon“ verfügt über einen dieselelektrischen Antrieb mit 2 Azimuthgondeln mit einer Leistung von jeweils 5,5 Megawatt. Die notwendige Energie liefern 4 Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 17.000 kW. Zudem ist das Forschungsschiff mit 2 Bugstrahlrudern mit einer Leistung von 900 und 1400 kW ausgerüstet. Die Reichweite in der freien See beträgt 65 Tage bei einer Reisegeschwindigkeit von rund 15 Knoten.

Die Eisklasse „Polar Class 3” ermöglicht einen Ganzjahreseinsatz im Eis, wobei das Schiff einer Mitteilung der Werft zufolge Eis mit einer Dicke von bis zu einem Meter bei einer Geschwindigkeit von 15 Knoten brechen kann.

Die „Kronprins Haakon“ wurde zudem nach Richtlinien gebaut, die die Umweltbelastung und die Lärmabstrahlung unter Wasser reduzieren sollen, um Untersuchungen an Fischen und Meeressäugetieren zu ermöglichen. Zudem soll die „Kronprins Haakon“ in der Lage sein, ozeanographische und hydrographische Forschungen anzustellen. Mit der komplexen Instrumentierung kann zudem die Morphologie und Geologie des Meeresbodens untersucht werden. An Bord stehen Unterkünfte für 55 Personen in 38 Kabinen zur Verfügung.

Die „Kronprins Haakon“ war vor knapp drei Wochen für einen mehrtägigen „technischen Aufenthalt” in Bremerhaven. Mitarbeiter von German Ship Repair hatten dabei die Maschine und verschiedene technische Anlagen in Augenschein genommen. CE/pk

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