Verschiebung bei Boxcarriern
Ein Blick auf den aktuellen Auftragsbestand der Boxcarrier mit Kapazitäten von 3000 bis 5999 TEU zeigt relativ klare Verschiebungen bei der Nachfrage hin zu etwas breiteren Schiffen.
Das stellt die Norddeutsche Landesbank in ihrem aktuellen Marktbericht Shipping Compact fest. Diese Entwicklung sei wenig überraschend, handle es sich doch um das Subsegment der ehemaligen Panamax-Klasse.
Seit 2013 ist der Auftragsbestand generell zurückgegangen. Vor vier Jahren wurden insgesamt noch 61 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 260.000 TEU ausgeliefert. Darunter waren noch immer 13 auf die alten Panamakanalschleusen ausgerichtete 4253 bis 4335 TEU fassende Schiffe. 44 der ausgelieferten Einheiten hatten jedoch bereits eine Breite, die das damalige Schleusengrenzmaß von 32,2 Metern überschritt. Dieser Trend setzte sich 2014 fort. Nur noch sechs Schiffe mit bis zu 32,2 Metern Breite wurden unter den Neubauten des Subsegments gelistet. In den beiden Folgejahren 2015 und 2016 wurde jeweils noch ein weiteres kleineres Schiff mit entsprechendem Maß abgeliefert. Im laufenden Jahr ist dagegen kein Schiff mehr bekannt, dass in der Größenordnung zwischen 3000 und 5999 TEU innerhalb der Abmaße der alten Schleusentore liegt und neu in Dienst gestellt wurde.
Umgekehrt zu den Ablieferungen entwickelten sich zuletzt die Verschrottungen. Die abnehmende Attraktivität der alten klassischen Panamax-Größen zeigt seit 2016 verstärkt Wirkung. Die Zahl der abgewrackten Panamax-Carrier nahm parallel zu den sinkenden Ablieferungen deutlich zu. 2015 summierte sich die verschrottete Tonnage der Schiffe mit 3000 bis 5999 TEU auf 101.650 TEU. Unter diesen insgesamt 25 Schiffen waren nur zwei, die nicht durch die damaligen Schleusen des Panamakanals passten. Im Jahr der Eröffnung der neuen Schleusen stieg die Zahl der Verschrottungen um mehr als das Vierfache auf 427.500 TEU. Drei Viertel davon waren als „narrow bodies“ (NB) gelistete Schiffe. Insgesamt 24 Einheiten mit 127.600 TEU waren hingegen ehemalige Postpanamax-Schiffe. 2017 sind bis Ende Oktober dagegen nur 53 Schiffe mit zusammen 242.300 TEU aus dem Markt genommen worden. 75 Prozent davon waren erneut schmale Schiffe des Subsegments. Die überraschend gestiegene Nachfrage im Gesamtmarkt führte zu dem Rückgang der Aktivitäten. Trotz der aktuell gestiegenen Schrottpreise gehen die Analysten der Nord LB nicht davon aus, dass das Vorjahresniveau noch erreicht wird. Vor dem Hintergrund erwarteter Kaskadeneffekte und einer Flottengröße des 3000 bis 5999 TEU-Segmentes, die noch immer auf dem Niveau von 2010 liegt, seien weitere Verschrottungen speziell der „NB“-Schiffe jedoch zwingend notwendig.
Bei der Betrachtung des Subsegments Panamax-Containerschiffe am Chartermarkt sind die jeweiligen Schiffsgrößen und -spezifika zu berücksichtigen. Im Nord-LB-Bericht sind sowohl das Subsegment 3300 bis 3600 TEU am unteren Ende als auch das Subsegment 5000 bis 5300 TEU am oberen Rand einbezogen. Zudem wurden die für den alten Panamakanal typischen Schiffe mit 4000 bis 4500 TEU mit den „Wide Beams“ verglichen. Bei den „Wide Beams“ handelt es sich um die Tonnage mit Ladevolumina zwischen 4500 und 5400 TEU, deren Schiffsbreite die für die Passage der alten Kanaltore übliche Marke überschreitet. „Der Gleichlauf der Charterratenentwicklung in der Panamax-Kategorie ist dabei offensichtlich“, so die Nord LB. Speziell bei den auf die alten Schleusenmaße ausgerichteten Schiffen seien keine signifikanten Abweichungen zu sehen. fab