Reeder stellen Guards in Frage

Noch wird in der Branche eher hinter vorgehaltener Hand darüber berichtet: Reedereien wollen wegen der verbesserten Sicherheitslage im Golf von Aden auf den teuren Einsatz von Security Guards an Bord verzichten.

Immer mehr Schiffsmanager bestätigen entsprechende Nachfragen und Absichtserklärungen vor allem im Zusammenhang mit dem Aushandeln von Fracht- und Charterverträgen. Offiziell hat sich noch keine der großen Reedereien zu dieser Thematik geäußert.

Seit ungefähr eineinhalb Jahren ist der Einsatz international zertifizierter, privater Sicherheitskräfte an Bord von Handelsschiffen nach der Passage des Suezkanals und bei der Anfahrt des von somalischen Piraten bedrohten Gebietes erlaubt. Parallel dazu wurde die Militärpräsenz durch NATO, EU, die USA und auch China im Rahmen verschiedener – teilweise UN-gestützter – Missionen in dem Seegebiet verstärkt.

Die Folge: Übergriffe und Kaperungen durch Piraten, die von Somalia aus operieren, gingen seitdem massiv zurück. Die Piraterie hat sich im gleichen Zeitraum erheblich stärker in die Malakka-Straße und vor die westafrikanische Küste ins Niger-Delta verlagert. Entsprechend ist die Absicht von Reedern und Unternehmen zu interpretieren, auf die teuren Guards im Golf von Aden zu verzichten.

Allerdings warnen Sicherheitskräfte sowie die UNO und auch die EU vor übereilten Maßnahmen, denn die Lage in Somalia ist alles andere als friedlich. Vor allem die der Terrororganisation al-Qaida nahestehende Al-Shabaab-Miliz weitet derzeit ihre Gewalt gegen die somalische Bevölkerung und die gewählte Regierung des Landes aus. „Ein erneutes Aufflackern der Übergriffe auf Handelsschiffe ist jederzeit möglich“, sagte ein Führungsoffizier des „Atalanta“-Einsatzes dem THB. pk

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