Piraten schlagen wieder zu

Nachdem sich die Übergriffe der Piraten vor der somalischen Küste durch die massive Militärpräsenz verringert haben, reißen die Attacken vor der nigerianischen Küste selbst nach Beendigung der Präsidentschaftswahlen nicht ab. Zu Wochenbeginn kaperten Piraten erneut einen Tanker und nahmen drei Besatzungsmitglieder als Geiseln. Es ist die vierte Geiselnahme innerhalb weniger Wochen.

Die Ölverladestationen vor der nigerianischen Küste haben sich zu einer der gefährlichsten Hafenanlagen weltweit entwickelt. Schon vor den Präsidentschaftswahlen nahm die Piraterie dort massiv zu, weil aus den erpressten Lösegeldern teilweise der Wahlkampf von Kandidaten finanziert wurde.

Piraterie ist aber nicht nur ein Thema der unmittelbaren Küstengebiete afrikanischer Länder am Atlantik und am Indischen Ozean. Bei einer Rettungsaktion der EU-Grenzschutzagentur Frontex etwa 60 Seemeilen vor der libyschen Küste haben Schmuggler ein Flüchtlingsboot gewaltsam in ihren Besitz gebracht. Wie Frontex am Dienstag mitteilte, hatten ein Schleppboot der italienischen Küstenwache und ein isländisches Schiff rund 250 Migranten aus Seenot gerettet und wollten das Schiff, mit dem sie nach Europa zu gelangen versuchten, ins Schlepptau nehmen. Zu diesem Zeitpunkt sei ein Schnellboot mit mutmaßlichen Schmugglern aufgetaucht, die in die Luft schossen und mit dem leeren Boot der Flüchtlinge entkamen. Es handele sich um den zweiten Zwischenfall dieser Art seit Jahresbeginn. pk/dpa

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