Nord Stream 2 vor Endspurt

Nachdem im Dezember 2019 unter dem Eindruck angedrohter Wirtschaftssanktionen durch die Amerikaner die Spezialschiffe der Schweizer Firma Allseas zum Verlegen der Gaspipeline Nord Stream 2 ihre Arbeiten an dem russischen Großprojekt eingestellt hatten, ist jetzt bald der Ersatz da. Die Aufgaben der „Pioneering Spirit“ und der „Solitaire“ sollen durch die für Mitte Mai erwartete „Akademik Tscherski“ (Akademik Cherskiy) übernommen werden.

Die Sorgen der Schweizer hatten zum vorübergehenden Baustopp an der Ostsee pipeline geführt. Nun soll das 2015 gebaute russische Spezialschiff die Verlegung der restlichen Gasröhren aufnehmen. Russland hatte sein eigenes Spezialschiff für die Verlegung der Röhren vor zwei Monaten vom Hafen Nachodka im äußersten Osten Russlands aus in Fahrt gesetzt. Das Schiff nahm zunächst Kurs nach Süden und lief Singapur als Zwischenstation an. Die „Akademik Tscherski“ (IMO 8770261) wird nun am 18. April in Las Palmas erwartet, Experten gehen davon aus, dass das 150 Meter lange Schiff des russischen Gasmonopolisten Gazprom in der ersten Maihälfte in der Ostsee ankommen dürfte.

Russlands Energieminister Alexander Nowak sagte, dass die fehlenden fünf Prozent der Leitung fertig gebaut würden. Es fehlten noch rund 160 Kilometer, damit die Leitung mit zwei Strängen von insgesamt 2400 Kilometern vollständig sei. Es habe riesige Investitionen gegeben, und es bleibe nur noch wenig zu tun, sagte er in einer am Sonntag ausgestrahlten Sendung des TV-Kanals Rossija-1.

Die USA hatten vor einer zu großen Abhängigkeit der EU von russischem Gas gewarnt und deshalb Sanktionen gegen Allseas angekündigt, sollten die Bauarbeiten fortgeführt werden. Die Amerikaner wollten das Projekt verhindern und eigenes Flüssiggas, das mehr kostet als russisches Leitungsgas, in Europa verkaufen. Deutschland, wo Nord Stream 2 anlanden soll, hatte die Sanktionen der USA kritisiert.  tja/dpa

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