Møller-Maersk reduziert Milliardenverlust

Maersk schrieb 2017 hohe Verluste. Der Konzern macht bei seinem Umbau jedoch Fortschritte, Foto: Maersk
Der dänische Konzern A.P. Møller-Maersk hat für 2017 unterm Strich erneut einen milliardenschweren Verlust hinnehmen müssen.
So schlug im vergangenen Jahr ein Fehlbetrag in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar zu Buche – nach minus 1,8 Milliarden Dollar 2016. Dabei blickt die Gesellschaft nach Einschätzung von Konzernchef Søren Skou jedoch auf ein „ungewöhnliches“ Jahr zurück, „bestimmt durch einen Cyber-Angriff und operative Herausforderungen in mehreren Hubs“ – etwa die öffentlichkeitswirksamen Streiks bei der Tochtergesellschaft APM Terminals in Göteborg.
Dennoch sei man zumindest beim Umbau des Geschäftsmodells hin zum integrierten Containerlogistiker und weg von Tanker- und Ölsparte „zufriedenstellend“ vorangekommen, so Skou weiter. Denn bereinigt um Sondereffekte gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen: In den vergangenen zwölf Monaten erzielte Maersk demnach ein Konzernnetto ergebnis von 356 Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte hier noch ein Verlust von 496 Millionen Dollar gestanden.
Und auch eine Umsatzsteigerung um 13 Prozent auf 31 Milliarden Dollar dürfte den Dänen zusätzlich Hoffnung machen. Größter Wachstumsfaktor war dabei Maersk Line. 2017 erzielte die weltweit größte Containerlinienreederei einen Umsatz von 24,3 Milliarden Dollar und damit 3,1 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr. Maersk führt diese Entwicklung insbesondere auf gestiegene Frachtraten und eine höhere Auslastung der Flotte zurück. Das Liniengeschäft erreichte einen bereinigten Gewinn von 511 Millionen Dollar – nach 384 Millionen Dollar Verlust im Vorjahr.
Gleichzeitig erzielte die Tochtergesellschaft APM Terminals einen Überschuss von 414 Millionen Dollar bei einem Umschlag von knapp 40 Millionen TEU, trug damit aber weniger zum Gesamtergebnis bei als in den vorangegangenen 12 Monaten (433 Millionen Dollar).
Die seit Dezember neu zum Konzern gehörende Reederei Hamburg Süd wiederum beendete das Jahr mit 85 Millionen Dollar Gewinn, führt Maersk im Geschäftsbericht „pro forma“ aus. Der Umsatz der ehemaligen Nummer 7 in der Containerlinienfahrt lag demnach bei 5,4 Milliarden Dollar. Für die Übernahme zahlten die Dänen letztlich 3,7 Milliarden Dollar, aufgeschlüsselt in 0,7 Milliarden für Kundenbeziehungen, 0,4 Milliarden für die Marke, jeweils 0,7 für eigene und geleaste Boxen, dazu 2,4 Milliarden für die 106 Einheiten zählende Containerschiffsflotte. Im laufenden Jahr werden voraussichtlich 100 Millionen Dollar Integrationskosten anfallen. Ab 2019 würden dann aber jährliche Synergien von 350 bis 400 Millionen Dollar gehoben.
Bei allem vorsichtigen Optimismus in den Reihen des Maersk-Konzerns waren die Auswirkungen der jüngsten Ergebnisse an der Börse dennoch zu spüren. Die Aktie verlor in den Stunden nach der Vorlage zwischenzeitig bis zu rund zwei Prozent. ger/sr