Megafrachter erstmals in Deutschland

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Der nächste Rekordfrachter hat erstmals deutsche Seehäfen angelaufen.
Die „Munich Maersk“ (20.586 TEU) hat auf ihrer Jungfernreise von Tanger kommend zuerst in Bremerhaven und dann am Wochenende in Hamburg festgemacht. Das größte Schiff des dänischen Marktführers steuert danach über Göteborg, Aarhus, Wilhelmshaven wieder Bremerhaven an, bevor über Rotterdam Kurs zurück auf Süd-Ost-Asien genommen wird. Von der Serie sind derzeit mit der „Madrid Maersk“ und der „Moskow Maersk“ drei Schiffe in Fahrt und acht noch im Bau bei der südkoreanischen Werft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME).
Die 39 Meter lange und 59 Meter breite „Madrid Maersk“ kann 398 Boxen mehr transportieren als die „MOL Triumph“. Der Frachter hatte erst vor knapp drei Monaten als damals größtes Containerschiff (20.170 TEU) im Hamburger Hafen festgemacht (thb.info 12. Mai 2017). Der Riese war jedoch nur halb beladen, denn für Schiffe dieser Größenordnung ist die Elbe zu flach. Mit der am 15. Mai getauften „Madrid Maersk“ sollten am Hamburger Eurogate-Terminal 3942 Boxen umgeschlagen werden. Das derzeit größte Containerschiff der Welt war am 2. Juli im bundesweit einzigen Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven eingetroffen. Damit hatte die „OOCL Hong Kong“ zum ersten Mal überhaupt einen Hafen in Deutschland angelaufen. Auf seiner Jungfernfahrt legte der Neubau der Samsung-Werft in Südkorea schon im britischen Felixstowe und im polnischen Danzig an.
Der Frachter führt mit fast 400 Metern Länge und 21.413 TEU die aktuelle Rekordliste der weltweit größten Schiffe an. Der JadeWeserPort bietet mit einer Wassertiefe von 18 Metern und einer kurzen Anfahrt von der Nordsee Vorteile für derart große Schiffe. Die „OOCL Hong Kong“ gehört zur global agierenden Reederei OOCL, die wiederum Teil der „Ocean Alliance“ ist. Schiffe des Verbunds laufen seit Mai wöchentlich im Rahmen seines Fernost-Nordeuropa-Liniendienstes den JadeWeserPort an.
Die chinesische Cosco Shipping will den Mitbewerber OOCL für umgerechnet 5,5 Milliarden Euro übernehmen (thb.info 10. Juli 2017). Kommt der Deal zustande, entstünde die weltweit drittgrößte Containerschiff-Reederei. FBi