International Maritime Organization wird 70

Zentrale Einrichtung für die weltweite Handelsschifffahrt: die IMO mit Hauptsitz in London, Foto: IMO
Die International Maritime Organization (IMO) hat am Dienstag ihr siebzigjähriges Bestehen gefeiert.
An die jahrzehntelange Geschichte und historisch gewachsene Bedeutung der Einrichtung wurde nun am Hauptsitz in London erinnert.
Als Stichtag zum Beginn der IMO gilt dabei der 6. März 1948, als die Gründung im Rahmen einer UN-Konferenz in Genf beschlossen wurde – damals noch als Inter-Governmental Maritime Consultative Organization (IMCO). Bis zur Arbeitsaufnahme dauerte es hingegen noch mehr als zehn Jahre. Im Januar 1959 tagte die Organisation zum ersten Mal.
Erste Aufgabe: die Erneuerung der Safety of Life at Sea Convention (Solas). Das für die Sicherheit in der Schifffahrt elementar wichtige Übereinkommen war 1914 in Folge des „Titanic“-Unglücks verabschiedet worden. 1960 kam die erste überarbeitete Version, die seitdem laufend geprüft und den aktuellen Entwicklungen entsprechend angepasst wird.
1982 folgte die Umfirmierung zur IMO, ein Jahr später der Bezug des immer noch aktuellen Hauptsitzes im Londoner Stadtteil Lambeth. An den Kernaufgaben der UN-Einrichtung änderte sich aber nichts. So hat die Organisation außer der sicheren Seefahrt vor allem zwei Zielsetzungen: Einerseits, nicht rein wirtschaftliche Angelegenheiten der Handelsschifffahrt auf internationaler Ebene zu regeln. Andererseits, die Meeres- und Umweltverschmutzung durch die Schifffahrt insgesamt zu reduzieren.
Aber auch Öffentlichkeitsarbeit gehört durchaus zu den Aktivitäten der IMO, etwa um der Gesellschaft die Relevanz der Branche wie auch deren Akteure zu verdeutlichen. Ein Beispiel dafür ist der alljährliche „Day of the Seafarer“, der Wertschätzung und Dankbarkeit gegenüber den Seeleuten zum Ausdruck bringen soll.
Außerdem gründete die IMO zur Verbesserung der Ausbildung und der technischen Zusammenarbeit drei maritime Bildungsinstitute – in Malmö, Malta und Triest.
Heute wird die Organisation von Generalsekretär Kitack Lim aus Südkorea geführt. Er ist der neunte Amtsträger seit Gründung der Einrichtung. Nach aktuellem Stand gehören der IMO 173 Mitgliedstaaten sowie drei „Associate Members“, nämlich die Färöer, Hongkong und Macau, an. Deutschland ist seit 1959 dabei. Jüngstes Mitglied ist seit diesem Jahr Armenien. ger