Harren & Partner kauft SAL
Die Bremer Harren & Partner-Gruppe (H&P) hat die Schwergutreederei SAL Heavy Lift mit sofortiger Wirkung übernommen.
Nach monatelangen Gerüchten hat die japanische “K“ Line, die ab 2011 hundertprozentiger Mutterkonzern von SAL war, sich somit aus dem Schwergutgeschäft zurückgezogen. Harren & Partner wiederum schluckt mit dem Zuschlag einen direkten Wettbewerber des eigenen Befrachtungsmaklers Combi Lift. Das ehrgeizige Ziel: die Marktführerschaft im Segment 900 bis 2000 Tonnen in der Schwergutfahrt. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. „Wir sind davon überzeugt, dass durch die Akquisition sowohl SAL als auch Harren & Partner für die Zukunft sehr gut aufgestellt sind“, teilte Geschäftsführer Dr. Martin Harren am Mittwoch mit. SAL werde durch die Integration weiter gestärkt. Die Marke soll nach Unternehmensangaben erhalten bleiben. Für die Kunden werde es keine Veränderungen geben, auch die aktuell 15 Schiffe in der SAL-Flotte sollen in Fahrt bleiben. Außerdem wechseln alle sechs Einheiten des Typs CL 900 – so beispielsweise die „Palmerton“ – und die beiden Spezialschiffe „Combi Dock I“ und „Combi Dock III“– in das Hamburger Management. Das Kerngeschäft Schwer- und Projektgutschifffahrt wird somit deutlich gestärkt. Mit insgesamt zwölf 900-Tonnen-plus-Einheiten wird die Reederei dann über die größte Super-Heavy-Lift-Flotte der Branche verfügen, teilte H&P weiter mit.
Die Umverteilung der Flotte – insgesamt 26 Schwergutfrachter – bringt auch bei Combi Lift in Bremen Veränderungen mit sich. „Wir werden uns in Zukunft verstärkt auf anspruchsvolle Logistik-He rausforderungen jenseits des Tagesgeschäfts sowie spezielle Offshore-, Decommissioning- und Salvage-Projekte konzentrieren“, erklärte Heiko Felderhoff, CEO des Unternehmens.
Auch SAL, 1980 ursprünglich als „Schifffahrtskontor Altes Land“ gegründet, hat die Folgen der seit Jahren andauernden Branchenkrise zu spüren bekommen. Für das im März 2017 abgelaufene Geschäftsjahr weist “K“ Line für die Reederei einen operativen Verlust von 17,3 Millionen Euro aus – soviel wie im Vorjahr. 2015 verzeichnete das Schwergutunternehmen noch ein operatives Plus in Höhe von mehr als sechs Millionen Euro. SAL beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeiter an Land und weitere 600 im Seebetrieb. ger