Hanjin Shipping steht vor dem Aus

Eine der größten Reedereien der Welt könnte von ihren Gläubigern endgültig fallen gelassen werden: Südkoreas Hanjin Shipping – nach Kapazität Nummer neun – steht kurz vor dem Bankrott.

Der Verwaltungsrat von Hanjin spricht von einem aktuellen Finanzbedarf der Reederei in Höhe von 1,3 Billionen Won (etwa 1,2 Milliarden US-Dollar), die das Unternehmen kurzfristig benötigt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Häfen in verschiedenen Ländern lassen die Schiffe von Hanjin bereits nicht mehr einlaufen, da sie fürchten, die Koreaner könnten die Rechnungen nicht mehr bezahlen.

Die Gläubigerbanken wollen den Konzern nicht weiter unterstützen. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen unter Zwangsverwaltung gestellt werde. „Die Gläubiger-geführte Umstrukturierung wird nun beendet. Das Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden, um zu überleben“, so ein Sprecher der staatlichen Korea Development Bank (KDB). Auch von der Reederei selbst gab es zunächst keine Stellungnahme. Hanjin-Shipping-Aktien brachen um rund ein Viertel ein, nachdem die Nachrichtenagentur Yonhap über die Entscheidung der Gläubigerbanken berichtet hatte. Südkorea hatte im Juni angekündigt, einen Fonds mit fast zehn Milliarden Dollar auszustatten, um die beiden Staatsbanken zu unterstützen, die am meisten unter den Problemen der Schifffahrtsindustrie leiden.

Dazu gehört auch die KDB.Die Krise in der Schifffahrt nagt an der Kapitaldecke der Transportfinanzierer. Auch in Deutschland haben Banken wegen der wachsenden Risiken von Schiffskrediten Rückstellungen nach oben geschraubt. Die Reederei hat insgesamt 5,3 Milliarden Euro Schulden und 4800 Mitarbeiter. Die Geschäfte laufen schlecht. Noch vergangene Woche hatte das Unternehmen 400 Millionen Euro durch den Verkauf von Vermögenswerten in Aussicht gestellt. rtr/pk

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